Salzgitter. . Drei Geschwister wurden in Salzgitter von der Mutter und ihrem neuen Partner geschlagen und vernachlässigt, so die Anklage der Staatsanwaltschaft.

Die Anklage schildert ein beklemmendes Geschehen: Ein Ehepaar aus Salzgitter soll die drei Kinder der Frau aus erster Ehe über Monate gequält und böswillig vernachlässigt haben. Sie schlugen sie aus nichtigen Anlässen mit dem Stock oder der Hand. Und überließen die Geschwister – 10, 8 und
6 Jahre alt – in einer kargen Wohnung sich selbst. Ohne Essen oder saubere Kleidung. In die Räume, die die Mutter mit ihrem neuen Mann und den zwei jüngeren eigenen Kinder bewohnte, durften sie nur auf Aufforderung. So jedenfalls nimmt es die Staatsanwaltschaft Braunschweig an – und beschuldigt die 34-Jährige und ihren 29-jährigen Partner der Misshandlung von Schutzbefohlenen. Ein Verbrechen, auf das bis zu zehn Jahre Haft steht.

Vor dem Jugendschöffengericht in Salzgitter bestreitet das Ehepaar die Vorwürfe: Die Kinder würden ordentlich versorgt, regelmäßig gebadet und eingekleidet. Niemals hätten sie die Hand gegen die drei erhoben. „Ich verstehe das nicht“, sagte die Mutter zur Anklage. Sie beruht auf Beobachtungen von Lehrerinnen, einer Sozialarbeiterin, einer Anwältin und den Aussagen von zwei der Kinder, die nach Bekanntwerden im Jahr 2016 allesamt vom Jugendamt in Obhut genommen wurden.