„Zumindest ein wenig mit Ungeduld mag die am Sonntag in Salder bevorstehende Konfirmation zu tun haben.“

Es hat sich am Donnerstag bei mir ein Gefühl des Stolzes eingestellt: Darauf, dass die Mitbürger in Salzgitter und fast dem gesamten Norden sich an die Regelungen gehalten haben, die im Zuge der Corona-Beschränkungen gültig sind. Dass mir der Donnerstag dabei besonders positiv aufgefallen ist, hat damit zu tun, dass es nicht irgendein Donnerstag war, sondern Christi Himmelfahrt, im Volksmund auch als Vatertag bekannt. Als Berichterstatter hatte ich damit gerechnet, mindestens über zwei, drei oder vier Verstöße schreiben zu müssen. Doch weit gefehlt: Die Salzgitteraner zeigten große Einsicht und Verständnis für diesen so ganz anderen Vatertag und machten daraus – stets unter Einhaltung der Abstandsregelungen – ein Fest für Freunde und Familien am Salzgittersee, im Höhenzug oder andernorts in der Stadt.

Es haben ja auch bereits in ausreichendem Maße Bürger Lehrgeld gezahlt für Verstöße gegen das Kontaktverbot. Oder zumindest schon Post mit einem entsprechenden Bußgeldbescheid erhalten. Der Plan der Stadtverwaltung, durch frühzeitiges, konsequentes Durchgreifen auch die Uneinsichtigen zur Räson zu bringen, ist Stand heute aufgegangen. Einen für den betroffenen Bußgeldzahler schmerzliche, aber für die Stadtgesellschaft gute Nachricht. Salzgitter sieht sich dabei übrigens, was die Zahl der Bußgeldbescheide gemessen an der Bevölkerungszahl angeht, auf gleichem Niveau mit anderen Kommunen. Das ist zumindest die Einschätzung von Ordnungsamtsleiter Achim Zöfelt. Dass die Stadt mit der Vielzahl der Verstöße, die etwa an einem Wochenende nachweislich deutlich höher waren als in Hannover, frühzeitig in die Schlagzeilen geriet, muss demzufolge statistischen Ausreißern und dem frühzeitigen Ein- und Durchgreifen geschuldet sein. Insofern bleibt zu hoffen, dass das Pendel nicht nochmals ausschlägt und die Geduld der Bürger auf Dauer Bestand hat.