“Sabine Scholz wunderte sich schon ein wenig, als ihr eines Tages in Bleckenstedt ein Huhn nachlief.“

Esmeralda – was für ein schöner Name. Wer diesen Wohlklang Internet-Suchmaschinen überlässt, wird auf Einzigartiges aufmerksam gemacht. Auf Smaragde zum Beispiel, ferner auf Frauen, in die sich auf literarischer Ebene bucklige Pariser Glöckner verlieben, aber auch auf gleichnamige Schiffe, die fern der Heimat unterwegs sind. Letzteren eiferte jüngst völlig überraschend jene Esmeralda nach, von der hier die Rede sein soll. Also von vorne: Sabine Scholz wunderte sich schon ein wenig, als ihr eines Tages in Bleckenstedt ein Huhn nachlief. Das bis dahin völlig unbekannte Federvieh ließ sich nicht abschütteln, verfolgte Scholz bis auf ihren an der Mulle liegenden Hof. Damit nicht genug: Esmeralda (so heißt sie seitdem...) vermittelte ihrer neuen Familie erfolgreich den Eindruck, als sei sie nicht zum ersten Male hier. Ja, sie bewegte sich zielsicher in Haus und Hof, inspizierte Räume, neigte fachmännisch (der Ausdruck sei erlaubt, weil zutreffend...) von unten herauf den Kopf zur Seite, prüfend, ob eine Arbeit richtig verrichtet wurde. Sabine Scholz geriet ins Grübeln. Denn der Letzte, der sich genau so verhalten hatte, das war Opa Heini. Deshalb hat Esmeralda noch eine zweite Identität: Opa-Heini-Huhn. Darüber hinaus gehende nebulöse Überlegungen mystischer Natur verschwimmen allerdings im Ungefähren. Sicher ist jedoch: Esmeralda legt Wert darauf, dass sie als Huhn wahrgenommen wird. Wie sie das macht? Ganz einfach – sie legt Eier.