Salzgitter-Bad. Der Tierschutzverein will dem verhaltensauffälligen Tier mit einer aufwendigen Therapie zu einem normalen Hundeleben verhelfen.

Die Zahl der verhaltensauffälligen Hunde, die in Tierheimen abgegeben werden, steige stetig. Das teilt der Tierschutzverein Salzgitter und Umgebung mit. Ein Hund, der beißauffällig oder als gefährlich eingestuft worden sei, habe besondere Bedürfnisse an Training und Vermittlung, „die wir leider nicht immer in der Lage sind zu leisten“. Der „schwere Junge“ des Vereins sei Bajat. Der Hund sei gesundheitlich fit und sei mit fünf Lebensjahren „im allerbesten Hundealter“. Dennoch benötige er dringend Hilfe, ohne die er wohl nie ein normales Hundeleben führen dürfe.

Der Verein schreibt: „Bajat wurde auf den Straßen Rumäniens geboren und kämpfte von Geburt an ums Überleben. Er musste sich täglich und ohne Schutz seiner Mutter gegen unzählige Artgenossen behaupten. Der tägliche Kampf um ein wenig Nahrung prägt ihn bis heute.“

Seit Oktober 2019 lebt Bajat im Tierheim Salzgitter, so der Verein: „Hier muss er keine Angst vor attackierenden Hunden haben und sich keine Gedanken um die tägliche Versorgung machen. Dennoch holt ihn die Vergangenheit täglich ein, und Bajat schafft es trotz unserer Förderung nicht, aus seinen Verhaltensmustern auszubrechen. Sein Futterneid ist so stark ausgeprägt, dass ein normaler Umgang mit ihm auch für unser ausgebildetes Personal sehr schwierig ist. Teilweise ohne sichtbare Vorwarnung schnappt Bajat zu, was zu gefährlichen Situationen führen kann und schon geführt hat. Selbst den erfahrensten Gassigängern wird Bajat nicht mehr anvertraut – zu groß ist die Gefahr, dass sich Bajat bedroht fühlt und überreagiert.“

Eine Vermittlung in einen normalen Haushalt sei gegenwärtig komplett ausgeschlossen. Deshalb hat sich der Tierschutzverein entschieden, Bajat einem erfahrenen Team aus zertifizierten Hundetrainern und ausgebildeten Verhaltensberatern anzuvertrauen. Bajat soll ins Camp der „Küstenköter“ in Schleswig-Holstein umziehen. Hier würden Hunde rund um die Uhr versorgt. Vor allem aber werde mit ihnen individuell an ihrem Problemverhalten gearbeitet, bis sie vermittlungsfähig seien. Außerdem würden die Tiere unter Aufsicht vergesellschaftet und könnten artgerecht in Gruppen leben.

Allein könne der Verein die Gesamtkosten der Therapie nicht finanzieren. Er bittet um Spenden „für unseren Bajat, um ihm eine glückliche und zufriedene Zukunft zu ermöglichen“. Das Spendenkonto lautet: Tierschutzverein Salzgitter und Umgebung e.V., Sparkasse Hildesheim Goslar Peine,IBAN: DE12 2595 0130 0077 0034 40.