Calbecht. Studenten und Experten befassen sich in Versuchen und Vorträgen mit den Begleitumständen des Älterwerdens.

Mobilität – ein unlösbarer Fall? Die Fachtagung des Studiengangs Stadt- und Regionalmanagement an der Fakultät für Verkehr, Sport, Tourismus und Medien der Ostfalia-Hochschule in Calbecht befasste sich unter dem Motto „Innovative Lösungen für Raum und Mobilität“ mit genau dieser kniffligen Frage.

Um es vorwegzunehmen: Sie blieb am Ende des Fachtages unbeantwortet. „Unser Ziel ist es, Lösungsansätze für die Mobilität von morgen zu finden“, sagte Tabea Stitz – eine von 16 Studenten im fünften Semester, die die Fachtagung mehrere Wochen lang vorbereitet hatten. In Kleingruppen kümmerten sie sich um das komplette Projektmanagement: Sie regelten das Marketing, waren für die Programminhalte und die Organisation der Veranstaltungsorte zuständig, ebenso für die Betreuung der Referenten und die inhaltliche Gestaltung der Workshops. „Eine Menge Arbeit, die sich aber gelohnt hat“, stellte Tabea Stitz fest.

Fachvorträge zum Thema Mobilität

Studentin Carry Kluth zeigte mit einem Simulationsanzug, welchen körperlichen Einschränkungen Menschen zwischen 70 bis 85 Jahren ausgesetzt sind.
Studentin Carry Kluth zeigte mit einem Simulationsanzug, welchen körperlichen Einschränkungen Menschen zwischen 70 bis 85 Jahren ausgesetzt sind. © Jörg Kleinert

Die Fachvorträge – verständlich für Zuhörer vom Fach – hatten es in sich, die Referenten durften getrost als hochkarätig bezeichnet werden. Gabriele Harrer-Puchner vom Schweizer Unternehmen System Logics T.T. sprach etwa über „Systemansätze und vernetztes Denken für Mobilitätsprojekte“. Mit der „Zukunft der Mobilität“ beschäftigte sich unterdessen der Vortrag von „Smart-City“-Fachmann Sören Ridderbusch (Ameno GmbH, Braunschweig). Weitere Fachreferate schlossen sich an, jeder Experte stellte sich anschließend den Fragen seiner Zuhörer.

Gerade in ländlichen Räumen müssen viele Hindernisse überwunden werden, um Mobilität sicherzustellen. Doch wer sind die Betroffenen? Und wie kann man die Hindernisse langfristig bekämpfen?

Der Wolfenbütteler Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) stellte beispielsweise sein Sozio-Med-Mobil vor. Das Fahrzeug, so Referentin Katharina Hefenbrock, dient nicht mobilen, bedürftigen Menschen im ländlichen Raum als Transportmittel, um nicht von dringend benötigter ärztlicher Versorgung in der Stadt abgeschnitten zu sein.

Studenten zeigen Alterssimulation

Praktische Erfahrung, wie es um die körperliche Mobilität mit fortschreitendem Alter bestellt sein kann, machten die Studenten am Alterssimulationsanzug, der Einschränkungen des Sehens, Bewegens, Hörens und Tastsinns von Menschen im Alter zwischen 70 und 85 Jahren imitierte.