Salzgitter. Zusammen mit anderen Kollegen waren die Salzgitteraner im Einsatz im Landkreis Heidekreis. Das haben sie dort erlebt.

Erst Ende November fand die jüngste Übung der DLRG-Wasserrettungseinheit aus der Region Braunschweig statt. Nun war das ganze Können der ehrenamtlichen Retter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Rahmen der aktuellen Hochwassersituation im Landkreis Heidekreis gefordert.

Bereits am Montag ging, pünktlich zum Jahresauftakt, die Voralarmierung für den Wasserrettungszug Braunschweig bei der Zugführung ein. Der voraussichtliche Einsatzbeginn war für Mittwoch, den 3. Januar, terminiert, wie die DLRG in einer Pressemitteilung berichtet.

Der Wasserrettungszug, bestehend aus einer Wasserrettungsgruppe, einer Strömungsrettergruppe und einer Einsatztauchgruppe sowie einer Führungs- und Logistikkomponente, sollte nach Walsrode in den Landkreis Heidekreis ausrücken. Dort waren unter anderem DLRG-Einheiten seit dem 28. Dezember im Einsatz gegen die anhaltenden hohen Wasserstände von Aller und ihren Zuläufen unterstützend tätig. Die eingesetzten Kräfte aus dem Kreis Friesland sollten durch die Einheiten aus dem DLRG-Bezirk Braunschweig ausgelöst werden, heißt es weiter.

Auch Einheiten aus Salzgitter waren vor Ort, um im Heidekreis zu helfen

Mit dabei war die Bootsstaffel aus Salzgitter und Vorsfelde, die den Vormittag mit der Erkundung einer überfluteten Fläche unweit der Aller startete. Mittels Booten und einer Drohne wurden Deiche geprüft und die Zugänglichkeit des Gebiets erkundet, um im Falle einer Alarmierung an dieser Stelle vorbereitet zu sein, schreibt die DLRG weiter.

Kurz nach Abschluss dieser Aufgabe kam es zu einer spontanen Alarmierung: ein Deich solle abgerutscht sein. Die sich in der Nähe befindende Bootsgruppe verlegte in Alarmfahrt zur gemeldeten Schadensstelle. Auch die Tauchgruppe, bestehend aus Goslaraner und Salzgitteraner Einheiten, erreichte die Einsatzstelle unverzüglich. Nach einer schnellen Lagebegehung vor Ort konnte keine Deichbruchstelle festgestellt werden. Bereits am Abend zuvor wurde dieser Deich an der L191 in Ahlden von der Strömungsrettungsgruppe, bestehend aus Einheiten aus Braunschweig, Goslar und Helmstedt, vorsorglich erkundet und Bildmaterial einer auffälligen Stelle am Deich an die Verbandsführung übermittelt.

Ortschaften im Heidekreis waren gefährdet

In den folgenden Stunden stellten anberaumte Vermessungsarbeiten allerdings fest, dass die Straße, die durch ihre leicht erhöhte Lage den Deich bildet, tatsächlich bereits etwas abgerutscht war und somit drei Ortschaften gefährdet waren.

Dies veranlasste den örtlichen Führungsstab dazu, Vollalarm für alle vor Ort befindlichen Einheiten auszulösen. Somit wurde der komplette Wasserrettungszug des DLRG-Bezirks Braunschweig in den Einsatz gebracht sowie ein kompletter weiterer Wasserrettungszug aus dem Landkreis Cuxhaven, schreibt die DLRG weiter. Dieser war gerade angereist, um den ebenfalls seit zwei Tagen im Einsatz befindlichen Zug aus der Region Friesland abzulösen. Dessen Abreise wurde aufgrund dieses Ereignisses letztlich verschoben. Zusätzlich zu den rund 150 DLRG-Einheiten wurden Feuerwehrkräfte und weitere Einheiten des THW, ASB, Johanniter aus der Region hinzu alarmiert.

Im Verlauf des Abends und der Nacht konnte mit vereinten Kräften der Deich bei Ahlden auf einer Länge von rund 600 Meter wasserseitig mit Plane und Sandsäcken gesichert und so gegen weiteres Abrutschen geschützt werden. Insgesamt waren rund 400 Einsatzkräfte vor Ort. Diese verlegten rund 60.000 Sandsäcke. Erschwert wurden die Arbeiten durch die bereits bei Beginn der Maßnahmen einsetzende Dunkelheit sowie Temperaturen um den Gefrierpunkt – insbesondere für die Strömungsretter- und Taucheinheiten, welche Arbeiten im rund fünf Grad Celsius kaltem Wasser durchführten.

Laut DLRG zeigte sich die Lage am nächsten Morgen stabil, sodass die Einheiten aus dem Bezirk Braunschweig gegen Mittag ihre Heimreise antreten konnten.