Salzgitter. Mehr als acht Jahre war Kenneth R. auf der Flucht: Bald muss er sich doch vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: ein Mord aus Habgier.
Der Mord schien weit weg. Fast neun Jahre lang hatte sich Kenneth R. in einem neuen Leben eingerichtet: Mit seiner Jugendliebe lebte der 43-Jährige unbehelligt in einer bergigen Region im Norden der Philippinen, 200 Kilometer jenseits der Hauptstadt Manila. Die Provinz Benguet wird auch die „Salatschüssel“ des Landes genannt, weil dort so viele Gemüsesorten angebaut werden, die im Hochland gedeihen. Er zeugte ein Kind und lebte sein Leben. Seit 2014 soll der Mann, der vorher in Salzgitter wohnte, das Land seiner Vorfahren laut den philippinischen Behörden nicht mehr verlassen haben.