Salzgitter-Bad. Die Feuerwehr musste einen Brand in einem Wohnhaus in Salzgitter-Bad löschen. Warum das schwierig war und die Wehr noch immer im Einsatz ist.

Die Ermittler der Polizei haben noch am Donnerstag ihre Arbeit aufgenommen, die Feuerwehr war mit dem Brand, der in der Nacht zu Donnerstag in Salzgitter-Bad ausgebrochen war, noch lange beschäftigt. Und: Das Haus, in dem sechs Wohnungen untergebracht sind, ist nach Angaben der Feuerwehr derzeit unbewohnbar. Die acht Bewohnerinnen und Bewohner seien zunächst bei Freunden und Bekannten untergekommen.

Um 22.49 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr Salzgitter über einen Brand im Bereich Gittertor/Ecke Tillystraße in Salzgitter-Bad informiert. Der Notruf, der bei der Berufsfeuerwehr einging, ließ das Schlimmste vermuten: Menschenleben in Gefahr. Ein Umstand, der sich so letztlich nicht bestätigte. Auch die Polizei war im Einsatz. Und bekam von einem Jäger Waffen überreicht. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie die Polizei am Donnerstag auf Nachfrage bestätigte. Zunächst hatte es Gerüchte gegeben, die Waffen seien sichergestellt worden.

Einsatzkräfte der Feuerwehr bekommen Brand in Salzgitter-Bad schnell in den Griff

Doch der Reihe nach. Als die Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort eintrafen, stellte sich die Situation wie folgt dar: „Im Innenhof des Hauses stand ein Holzbalkon in Vollbrand. Das Feuer drohte auf das Wohngebäude und einen Anbau überzugreifen“, sagte Maximilian Seifert, Einsatzleiter Berufsfeuerwehr Salzgitter vor Ort. Er und seine Kollegen versuchten, die Ausbreitung des Feuers zu verhindern und den Brand schnell unter Kontrolle zu bekommen. Die Schwierigkeit dabei: Die bauliche Situation am Ort des Geschehens präsentierte sich als sehr verwinkelt. Und sorgte schließlich auch dafür, dass die Experten Spezialgerät anfordern mussten. Der Einsatz dauerte die ganze Nacht und dauerte am Donnerstag weiter an.

Die Feuerwehr hatte den Brand in Salzgitter-Bad schnell unter Kontrolle.
Die Feuerwehr hatte den Brand in Salzgitter-Bad schnell unter Kontrolle. © FMN | Rudolf Karliczek

Dennoch: „Wir hatten den Brand zügig unter Kontrolle“, konstatierte Seifert noch am Abend am Einsatzort und erklärte: „Wir haben sowohl das Haus als auch das Nachbarhaus geräumt. Die Bewohner sind allesamt wohlauf. Sie konnten die Häuser jeweils selbstständig verlassen.“ Zuvor hatte die Berufsfeuerwehr Salzgitter weitere Kräfte nachgefordert und den Bereich um das Haus, in dem der Balkonanbau brannte, weiträumig abgesperrt.

Polizei bekam vor Ort nach Brand in Salzgitter-Bad Schusswaffen überreicht

Neben der Feuerwehr war auch die Polizei vor Ort. Die Beamten bekamen Waffen überreicht. „Der Besitzer, ein Jäger, hat sehr umsichtig gehandelt“, lobte Polizeisprecher Matthias Pintak. Die Waffen seien ordnungsgemäß registriert. „Der Besitzer wollte verhindern, dass es auf Grund des Feuers unter Umständen zu einer Gefährdung durch die Waffen oder die Munition kommt.“ Deshalb habe er sie aus dem Waffenschrank genommen und den Beamten überreicht.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr waren insgesamt die ganze Nacht in Salzgitter-Bad im Einsatz. Die Brandstelle wurde unter anderem noch von Drehleitern aus „nach weiteren Glutnestern untersucht, um ein Aufflammen des Brandes zu verhindern“, wie Einsatzleiter Maximilian Seifert erklärte. Aufgrund der verwinkelten Bauweise der Häuser und des Fachwerks sei der Einsatz eine Herausforderung gewesen, erklärte Maximilian Seifert an Donnerstag. Der Brand habe vom Holzbalkon aus auf die Wohnungen übergegriffen. Und zwar auf drei Etagen. Schließlich drohte das Feuer, auf das Flachdach des benachbarten Hauses überzugreifen. „Um das zu verhindern, mussten wir am Nachbarhaus das Flachdach öffnen. Und in der Tat hatte sich das Feuer über die Dämmung schon ausgebreitet“, erklärte Seifert.

Die Feuerwehr musste schweres Gerät anfordern und einsetzen, um den Brand in Salzgitter-Bad zu bekämpfen

Die Experten hätten schließlich entschieden, das Flachdach auch von der Wohnung aus zu öffnen, um das Feuer zu stoppen. „All das zog sich“, so der Einsatzleiter. Weil das Dach sich als massiv herausgestellt habe, sei das Technische Hilfswerk hinzugezogen, und auch ein Brandberater aus Sarstedt sei angefordert worden. Mit Hilfe eines Teleskopladers sei es schließlich gelungen, den Balkon sowie das Dach eines Anbaus einzureißen. „Das musste sein, um das Nachbarhaus zu schützen“, erklärte Seifert.

Glutnester in dem Fachwerkbau mit Lehmwänden und -decken seien ebenfalls ein Problem gewesen. Der Anbau des Brandhauses, in dem sich ebenfalls Wohnungen befunden hätten, habe schließlich abgerissen werden müssen. Die übrigen Wohnungen des Hauses seien aufgrund „massiven Wassereinbruchs“ unbewohnbar.

Ganz in der Nähe des Brandortes in Salzgitter-Bad gab es in der Nacht einen Wasserrohrbruch

„Alles in allem hat dieser Einsatz viel Organisation erfordert. Auch, weil es einige Paralleleinsätze gegeben hat“, fasste Seifert zusammen. Unter anderem habe es einen Wasserrohrbruch am benachbarten Marienplatz gegeben. Dort sei das Wasser auch in Keller gelaufen. Nach Angaben des Energieversorgers WEVG habe es zeitweise Beeinträchtigungen in der Wasserversorgung gegeben. Im Laufe des Tages jedoch sei der Rohrbruch repariert gewesen. Ob der Vorfall mit den Löscharbeiten zu tun habe, konnte die WEVG nicht beantworten. „Das wäre Spekulation“, sagte eine Sprecherin auf Anfrage.