Salzgitter-Bad. Das beliebte Festival der Klesmer- und Weltmusik wurde wieder zum Publikumserfolg. Was N`goni und Jembe damit zu tun haben, erfahren Sie hier.

Die Mischung macht den Erfolg aus: Drei Tage lang war das Herz der Altstadt erfüllt von Klesmer- und Weltmusik. „Das Festival ist einfach großartig und übertrifft alle unsere Erwartungen“, strahlte Moderator Jens Bogdan vom städtischen Fachdienst Kultur am Samstag. Der Klesmerplatz zeigte sich zu jenem Zeitpunkt rappelvoll. Mehr als 800 Musikfreunde feierten bei bester Stimmung. Ein starker Besucherstrom, der bei wechselnden Publikum über das ganze Wochenende nicht abreißen sollte.

Auftritt der „Queen of Klesmer“

Soeben stand noch die Charaktersängerin Irith Gabriely mit ihrem Ensemble auf der Bühne. Mit klassischer Besetzung, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier waren die „Queen of Klesmer“ und ihr Pianist Peter Przystanik in Salzgitter längst keine Unbekannten mehr. „Gabriely war von Anfang an dabei, also seit dem ersten Klesmer-Festival 1998“, erinnerte sich Bogdan.

Dann forderte das Publikum die Gabriely-Band „Colalaila“ zu einer Zugabe auf. Auch das sei ein Zeichen für die gute Stimmung, verriet Bogdan. „Es ist noch früh. In Salzgitter sind die Konzertbesucher da sonst nicht so schnell“, hielt er fest. Eine Rückkehr zum 25. Festival im kommenden Jahr sei für Irith Gabriely schon garantiert.

Erinnerungen an die Anfangszeit

Beim ersten Festival hatte noch der heutige Amtsleiter Hartmut Schölch die Fäden in den Händen, löste Jens Bogdan eine Publikumsfrage auf. Hartgesottene Kenner konnten sich durchaus noch erinnern. Seit jenen Anfängen ist viel Zeit vergangen – Jahre, in denen sich das Festival vom Schauplatz traditioneller Wandermusik zu internationaler Weltmusik mauserte. Lange seien die Zeiten des musikalischen Geheimtipps um einen Gig in der Stahlstadt vorbei. „Wir bekommen viele Bewerbungen und können auswählen, wer ins Programm passt“, verrieten die Macher. Abwechslung und Vielfalt seien das Gebot bei jedem Klesmer-Fest.

Instrumentenbauer stellt seine Arbeit vor

Und auch beim aktuellen Event wagten Bogdan sein Team neue Wege: Die Umbaupause auf der Bühne bis zum Auftritt der israelisch-iranischen Band „Sistanagila“ füllte der Wolfsburger Doubassin Sanougo. Geboren im westafrikanischen Burkina Faso präsentierte der Musiker und Instrumentenbauer das Balafon (Holzxylophon), die N´goni (Stehharfe) und die Jembe (Trommel) als traditionelle Musikinstrumente seines Heimatlandes. Alle drei Instrumente wurden von ihm handgefertigt. Aus einer Griot-Familie (Künstlerfamilie) stammend, liegt Doubassin Sanougo die Präsentation und das Bewahren des kulturellen Erbes sehr am Herzen, betonte er.

„Sistanagila“ tritt auf

Beschworen von den afrikanischen Klängen Sanougos setze sich das Programm mit iranischen Klängen fort und hüllte den Klesmerplatz mit zwölf Konzerten über das Wochenende in besondere Musik. Und doch blieb Zeit, die Stadt zu erkunden: „Die Musiker von ,Sistanagila’ zeigten sich von ihrem Besuch im Rosengarten und am Gradierpavillon absolut fasziniert“, berichtete Jens Bogdan am Rande. Das Festival der Klesmer- und Weltmusik wurde so für jeden ein Gewinn.