Lebenstedt. Es ist eines der größten Tiefbau-Maßnahmen Salzgitters in jüngster Zeit. Doch der Brückenneubau unter der Industriestraße Mitte verzögert sich weiter.

Es ist laut Stadt eine der „größten Maßnahmen im Tiefbau in Salzgitter in den vergangenen vier bis fünf Jahren“, doch sie lässt auf sich warten. Für rund 9,4 Millionen Euro sollten ursprünglich schon ab Mai die drei 1952 errichteten, nun aber überlasteten Brücken ersetzt werden, auf denen der nördliche, 500 Meter lange Abschnitt der stark befahrenen Industriestraße Mitte (Kreisstraße 30) entlangführt. Doch nun verschiebt sich dieses Mammut-Vorhaben vermutlich um ein Jahr.

Salzgitter stellt Weichen für riesigen Brückenersatz

Brücken unter Salzgitters Industriestraße Mitte werden ersetzt

Stabbogenbrücke ist ab Mitte 2018 für ein Jahr gesperrt

Abschnitt schon länger zum Teil gesperrt

Der Straßenabschnitt, der zwischen der zweiten Auffahrt bei Watenstedt und der Abfahrt bei Hallendorf entlangführt, ist bereits seit mehr als zwei Jahren zum Teil gesperrt. Auf der noch offenen Fahrspur gilt das Tempolimit von nur noch maximal 70 Kilometern pro Stunde.

Brückenneubau Industriestraße Mitte
Brückenneubau Industriestraße Mitte © Jürgen Runo

Das ist geplant

Die Brücken sollen bei fließendem Bahn- und Straßenverkehr abgerissen und danach durch zwei nagelneue Bauwerke samt Verbindungsstück ersetzt werden. Die Planungsphasen seien weitgehend abschlossen, letzte Abstimmungen würden derzeit laufen, teilte Baudezernent Michael Tacke auf Anfrage unserer Zeitung mit. Dann würden die Arbeiten europaweit ausgeschrieben.

Es wird mit einer Bauzeit von bis zu zweieinhalb Jahren gerechnet, Start könnte im Frühjahr 2024 sein. Doch während der exakte Beginn noch nicht klar ist, ist die Umleitung des Verkehrs schon geregelt.

Diese Umleitung ist vorgesehen

So soll die Industriestraße Mitte während der Bauphase in Richtung Lebenstedt zwischen der Heerter Straße und dem Hillenholz-Knoten voll gesperrt werden. Der Verkehr wird laut Tacke über die Kreisstraße 20 (Heerter Straße), die Landesstraße 636 (Diebesstieg) und die Kreisstraße 12 (Nord-Süd-Straße) zum Hillenholz-Knoten umgeleitet. Die Heerter Straße soll von Nord nach Süd zur Einbahnstraße werden.

Der Radverkehr wird laut Tacke separat über die südliche Fahrbahn der Industriestraße Mitte geleitet, sei somit von der Vollsperrung nicht betroffen. Im Bereich der K 20 werde ein Radweg eingerichtet. „Der Verkehr in Richtung Osten wird über eine Fahrspur über das südliche, intakte Bauwerk geleitet und bleibt aufrecht erhalten“, berichtete der Dezernent weiter.

Geplant ist, einen Großteil des ausgehobenen und abgebrochenen Materials vor Ort zu lagern und wiederzuverwenden. Die Kosten würden sich aus der Ausschreibung ergeben. Durch die derzeitigen Preisschwankungen sei offen, wie weit die Kalkulationen nicht noch nach oben korrigiert werden müssen.