Salzgitter. Der Zustand der Straßen Salzgitters hat sich kaum gebessert. Doch weil die Kosten steigen und Personal fehlt, wird sich daran vorerst nichts ändern.

Der Zustand der Straßen in Salzgitter hat sich nicht wesentlich verbessert. Das geht aus dem Straßenzustandsbericht der Stadt für 2021 hervor. Personalmangel und steigende Baupreise bremsen die Investitionen aus. Was die Verwaltung daher als vorrangige Maßnahmen empfiehlt, stellt sie den Politikern im Rat am Dienstag vor.

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So bewertet die Stadt den Zustand der Straßen

Insgesamt birgt der Bericht keine Überraschungen. Die Zustandswerte hätten sich in den vergangenen Jahren kaum verändert, teilt die Verwaltung mit. Insgesamt aber sei festzustellen, dass sich im rund 582 Kilometer umfassenden Straßennetz die Trassen, die sich im normalen Zustand befinden, also rund 18 Prozent, zunehmend verschlechtern.

So sieht die Qualität der Trassen aus

Ramponierte Straßen, die die Zustandsnote 3,5 bis 4,5 erhalten haben (20 Prozent) seien durch die Sanierung des Asphalts „leicht reduziert“ worden. Personelle Engpässe durch den Fachkräftemangel würden die Umsetzung von Erneuerungsmaßnahmen aber verzögern, heißt es im Bericht. So lag der Anteil der Straßen in bestem Zustand (Noten 1 bis 1,5) mit rund 839.000 Quadratmetern 2021 mit steigender Tendenz bei 23 Prozent (2017: 22). Anders bei den Trassen mit den Noten 1,5 bis 2,5 (etwa 985.000 Quadratmeter): Deren Anteil sank von 28 Prozent (2017) auf 27 Prozent (2019). Das gilt auch für die Straßen in drittbestem Zustand (Note: 2,5 bis 3,5, etwa 672.000 Quadratmeter): Ihr Anteil stagniert seit 2018 bei 18 Prozent.

Gegenüber 2019 seien besonders schlechte Straßen (rund zwölf Prozent) um etwa 10.000 Quadratmeter verringert worden. Zwischen 2017 und 2019 seien sie jedoch noch um mehr als 20.000 Quadratmeter reduziert worden. Das sei ein erstes Indiz dafür, dass die Stadt weniger in die Straßen investiert habe.

„Investitionsstau“ beläuft sich auf 63,3 Millionen Euro

Den aufgelaufenen „Investitionsstau“ beziffert die Kommune mit einer Summe von rund 63,3 Millionen Euro. Doch massiv steigende Baupreise würden die Umsetzung in den nächsten Jahren vermutlich erschweren, ahnt die Verwaltung. Vorrangig sollten das Hauptverkehrsstraßennetz saniert, der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) und die Radwege ausgebaut werden, empfiehlt die Stadt. Denn „höhere Standards wären nur mit überdurchschnittlichen Ausgabenerhöhungen und mehr Personal zu erreichen“, heißt es im Bericht weiter.

Zwar seien im vergangenen Jahr „verstärkt Deckensanierungen im gesamten Stadtgebiet“ veranlasst worden. Doch mittlerweile würden selbst die Straßenabschnitte, die 2010 für Kosten von rund 6,5 Millionen Euro und von 3,1 Millionen Euro (2011) umfangreich saniert wurden, allmählich verschleißen. An diesen Hauptverkehrsstraßen sei in den nächsten Jahren „mit erhöhtem Sanierungsaufwand zu rechnen“, warnt die Verwaltung.

Die Breitbandverlegungen im Stadtgebiet stellen laut Stadt „eine Störung des Verkehrsflächenaufbaues“ dar. Die langfristigen Auswirkungen seien abzuwarten.

Ausbau von Bushaltestellen gelobt

Positiv bewertet die Stadt den behindertengerechten Umbau der Bushaltestellen. Er bringe zwar nur punktuelle Verbesserungen, strukturell und kontinuierlich gesehen aber eine deutliche Verbesserung der straßenbaulichen Nahverkehrs-Bereiche. Beim Zustand der Seitenflächen von Straßen beziffert die Stadt den „Investitionsstau“ mit rund 38 Millionen Euro.