Salzgitter. Wegen Personalmangels musste die Geburtsstation in Bad geschlossen werden. Welche Auswirkungen das für das Klinikum in Lebenstedt hat, lesen Sie hier.

Die Geburtenstation im Krankenhaus St. Elisabeth in Salzgitter-Bad muss wegen Personalmangels vorübergehend schließen – das hat Auswirkungen auf andere Kliniken in der Region. In das Helios-Klinikum in Lebenstedt kommen derzeit mehr werdende Eltern, wie ein Sprecher auf Nachfrage bestätigt. „Ein Umstand, den wir gut auffangen können.“ Konkrete Angaben könne er aber derzeit noch nicht machen. Die angehenden Mütter und Väter werden weiterhin liebevoll und kompetent betreut, versichert er.

Schwangeren Müttern, die in Bad entbinden wollten, bleibt derzeit nur die Möglichkeit, auf andere Krankenhäuser in der Region auszuweichen. Das Städtische Klinikum in Braunschweig erhält die Angebote aufrecht, doch auch dort macht sich die Krankenhaus-Leitung Gedanken darüber, wie Personalausfälle kompensiert werden können. „Wir sind Maximalversorger und sind bisher immer da, jedoch ist dies auch nur solange möglich, wie die politische Krankenhausfinanzierung dies am Ende ermöglicht“, sagt der Ärztliche Direktor Dr. Thomas Bartkiewicz.

Braunschweigs Geburtskliniken droht keine Schließung

Geburtsstation in Salzgitteraner Krankenhaus zu – kein Personal

Die personelle Notlage hatte das St. Elisabeth-Krankenhaus in Bad gezwungen, 30 von 108 Planbetten temporär stillzulegen, betroffen ist auch die Geburtsklinik. Hervorgerufen werde die prekäre Personallage durch Covid-Verdachtsfälle und durch bestätigte Covid-Fälle, aber auch durch andere Krankheiten, erklärte Geschäftsführer Lutz Blume vor einigen Tagen. Weil all diese Prozesse so dynamisch seien, plane die Klinik inzwischen nur noch von Tag zu Tag.

Im Helios-Klinikum stehen derzeit keine Stationsschließungen an

Etwas weniger dramatisch sieht es offenbar am Helios-Klinikum in Lebenstedt aus. „Aktuell haben wir die Bettenzahl in einzelnen Bereichen vorübergehend moderat reduziert“, sagt Sprecher Marc Pingel auf Nachfrage. „Stationsschließungen waren bisher nicht notwendig.“ Die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten sei weiterhin uneingeschränkt sichergestellt.

Die aktuelle Krankheitswelle macht nicht nur regionalen Häusern zu schaffen – bundesweit melden immer mehr Kliniken, dass sie Stationen vorübergehend dicht machen müssen, um die Engpässe aufzufangen. Es drohten im Winter extrem schwierige Wochen, sagt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft, Gerald Gaß. Nach wie vor werden hohe Corona-Infektionszahlen gemeldet. Auf ersten Intensivstationen gebe es bereits Engpässe. Wegen der hohen Immunität in der Bevölkerung rechnen Gesundheitsexperten allerdings mit einer niedrigeren Belastung als bei der Delta-Welle. Auch das Helios-Klinikum in Salzgitter registriert derzeit wieder einen Anstieg der Covid-positiven Patienten. Aktuell werden dort 17 Personen stationär versorgt, zwei davon befänden sich auf der Intensiv-Station.

Für das Personal in den Kliniken gibt es auch Belastungen durch den Infektionsschutz

Problematisch sind der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft zufolge nicht nur die Personalausfälle, es gibt auch zusätzliche Belastungen durch den Infektionsschutz. Das Personal sei nach zwei Corona-Jahren erschöpft. Gaß geht davon aus, dass Krankenhäuser erneut Leistungen verschieben und Abteilungen zeitweise abmelden müssen. Die angespannte Situation in den Kliniken könnte durch eine starke Grippewelle verschärft werden.