Lebenstedt. Wie arbeitet eigentlich ein Wahlhelfer-Team? Wir haben das Wahllokal 25 in Alt-Lebenstedt besucht.

Der Gang zur Wahlurne, als Grundrecht der Demokratie, sollte für Jedermann selbstverständlich sein. Die Wahlberechtigten in Alt-Lebenstedt nahmen es damit genau. „Hier geht es immer Schlag auf Schlag“, erklärte Reimund Jenner, Wahlvorstand im Wahllokal 25. Er war einer von 1000 Wahlhelfern im Stadtgebiet, die in den insgesamt 50 Wahllokalen in Salzgitter im Einsatz waren.

Der Einsatz als Wahlhelfer ist für die Nachmittagsschicht im Wahllokal 25 in Lebenstedt selbstverständlich

Die Wahllokale 24 bis 26 befanden sich im Erdgeschoss der Volkshochschule. Im Wahllokal 25 waren Michael Bürger (Schriftführer) sowie Mangoela Bode und Rolf von Burnau als Beisitzer im Einsatz – die Nachmittagsschicht an jenem Wahlsonntag. „Wir haben bereits eine Wahlbeteiligung von 57 Prozent, wenn wir die Briefwähler einrechnen“, verkündete Jenner gegen 15 Uhr beim Blick auf die Uhr. Von 939 Wahlberechtigten wurden 516 Stimmen erfasst.

Jenner sieht die Übernahme des Ehrenamtes als Bürgerpflicht. „Man kann doch nicht immer nur meckern, sondern muss auch selbst was machen.“ Ebenso sieht es Rolf von Burnau: „Ich bin gestern erst aus dem Urlaub zurückgekommen. Und heute sitze ich hier. Das geht durchaus.“ Seine Ehefrau sorgte für die Verpflegung der Wahlhelfer-Crew: Mit Kaffee, Bouletten und Käsewürfeln. Unterdessen riss die Schlange der Wahlwilligen nicht ab. Kurzzeitig entstand ein Rollator-Stau auf dem Flur. Nicht alle wollten in das Wahllokal 25. Die Wähler wurden nach Straßenzügen unterteilt ihrem Wahllokal zugeordnet. „So kennt man viele Lauter persönlich“, erzählte Jenner, der seit 2017 in Alt-Lebenstedt wohnt. „Oh, ist denn der Herr K. heute gar nicht da? Der war doch sonst immer da“, blickte ein Wähler suchend in die Runde.

Die Wahlhelfer helfen bei Fragen und weisen den richtigen Weg

Auch bei Fragen stand die Crew parat: „Ich habe meinen Zettel nicht mit.“ Kein Problem, beim Verlust der Wahlbenachrichtigungskarte reicht der Personalausweis, um sich zu legitimieren. Für schwierige Fragen lag ein Merkblatt zur Landtagswahl griffbereit. Aber schwierige Fälle gab es nicht. Höchstens einen fröhlichen Hinweis in interner Runde: „Selbst, wenn der Kandidat nett ist, sollte kein Herzchen als Liebesbeweis auf den Wahlzettel gemalt werden. Die Stimme wäre dann ungültig.“ Auch der richtige Weg wird gewiesen: „Bin ich hier richtig, oder muss ich nach nebenan“, blickte ein Mann durch die Tür. Schnell war geklärt, dass das Wahllokal 24 ist das richtige ist.

Der Ausgang der Landtagswahl wurde auch von der Nachmittags-Crew im Wahlbüro 25 mit Spannung erwartet…