Bleckenstedt. Der Vortrieb für den Bau der Umladestation ist laut BGE abgeschlossen. Dort soll später radioaktiver Müll verladen werden.

Beim Bau des Endlagers Konrad in Salzgitter hätten Bergleute der Bundesgesellschaft für Endlagerung jetzt die räumlichen Voraussetzungen für den Bau der Umladestation zwischen Schacht Konrad 2 und dem künftigen Endlagerbergwerk geschaffen, das teilt die BGE mit.

Damit Abfallbehälter ins Endlager gebracht werden könnten, müsse in 850 Metern Tiefe eine Umladestation gebaut werden. Dort würden später die mit dem Förderkorb in die Tiefe beförderten Behälter auf ein Fahrzeug gesetzt und in die Einlagerungskammern gebracht.

Damit diese Umladestation überhaupt gebaut werden könne, habe zunächst der erforderliche Hohlraum unter Tage geschaffen werden müssen. Diese Arbeiten seien jetzt abgeschlossen. Bergleute hätten Ende April den letzten von mehr als 2800 Gebirgsankern eingebaut. Er sitze zehn Meter tief im Gestein und bilde gemeinsam mit den übrigen Ankern und einer 15 bis 20 Zentimeter dicken Betonschicht das Grundfundament des Tunnelbauwerks, in dem die Umladestation für schwach- und mittelradioaktive Abfälle entsteht.

Das Ausbaukonzept ist wegen Gebirgsbewegungen geändert worden

„Das ist ein wichtiger Schritt für den Bau des Endlagers“, wird der technische Geschäftsführer der BGE, Dr. Thomas Lautsch, in der Mitteilung zitiert. „Der große Hohlraum für die Umladestation direkt am Schacht Konrad 2 ist eine bergbauliche Herausforderung, die wir nun gemeistert haben – und das ohne einen meldepflichtigen Unfall.“ Die Bauarbeiten für die Umladestation hätten im Herbst 2017 begonnen. Damals seien die Schachtröhre in einer Tiefe zwischen 840 und 875 Metern im Durchmesser von ursprünglich sieben auf neuneinhalb Meter vergrößert worden. Anschließend hätten die Vortriebsarbeiten für die Umladestation begonnen. Der benötigte Hohlraum habe einen Durchmesser von bis zu 13 Metern und eine Länge von 60 Metern. Das geologische Verhalten habe eine Anpassung des Ausbaukonzeptes notwendig gemacht. Es seien unter anderem offen gelassene Stauchfugen verschlossen und für die weitere Auffahrung der Bauzustand verstärkt worden.

Der große Durchmesser der Strecke sei notwendig, um den Portalhubwagen, der später die Abfallgebinde aus dem Förderkorb auf ein Transportfahrzeug heben werde, in der Umladestation unterbringen zu können. Bis die Bauarbeiten weitergehen würden, dauere es noch einige Zeit. Zuerst müssten die einwirkenden Kräfte aus dem Gebirge, der sogenannte Gebirgsdruck, abklingen beziehungsweise sich neu verteilen. Das könne mehrere Monate dauern und werde weiterhin durch ständige geotechnische Messungen beobachtet.