Liebenburg. Mehr als 70 Einsatzkräfte waren am Freitagnachmittag vor Ort. Der komplizierte Einsatz war letztlich erfolgreich.

Zu einem eher ungewöhnlichen Einsatzort sind rund 70 Feuerwehrleute und weitere Rettungskräfte am Freitagnachmittag um kurz nach 15 Uhr in Liebenburg ausgerückt. Gemeldet wurde von der Einsatzleitzentrale in Goslar, dass eine hilflose Person in rund 20 Metern Höhe auf den Metallstreben des Hausmannturms liegen würde.

Der „Dicke Turm“ steht oberhalb des Schlosses auf dem Burgberg, mitten im Wald. Er ist mit Kraftfahrzeugen nicht erreichbar, sondern nur über einen steilen, gut 200 Meter langen Trampelpfad, beschrieb der Liebenburger Ortsbrandmeister und Einsatzleiter Martin Müller die Herausforderung an dem Einsatz. Mit dabei waren auch Kräfte aus Döhren.

Liebenburg: Person liegt Hilflos auf Hausmannturm – Feuerwehr muss eingreifen

Vor Ort musste der steinerne Turm über die innenliegende, eiserne Wendeltreppe erklommen werden. Eine Lageerkundung durch den Ortsbrandmeister bestätigte die gemeldete Situation: Die Person, eine 19-Jährige, war ansprechbar, aber konnte sich aus eigener Kraft nicht gefahrlos zurück auf die Plattform bewegen.

Sie lag hilflos auf einem der Metallstreben in gut 20 Metern Höhe, zwischen der Turmumrandung und der Aussichtsplattform. Ein Sturz von dort, sechs Meter in die Tiefe auf einen Gitterkranz, würde vermutlich bei jedem Menschen zu schweren Verletzungen führen.

Hausmannturm: Drehleiter kann nicht zum Einsatz kommen – gerettete Person kommt in Klinik

Hatten sich die Liebenburger Kameraden bereits auf der Anfahrt zum Einsatzort mit dem Rettungssatz „Absturzsicherung“ ausgerüstet, wurden nun zur weiteren Sicherung die Feuerwehr-Einsatzkräfte aus Neuenkirchen mit einem zweiten Absturzsicherungssatz nachalarmiert.

Auch die Drehleiter der Feuerwehr Goslar wurde von der Rettungsleitstelle zum Unglücksort geordert, kam aber aufgrund der unwegsamen Waldlage nicht zum Einsatz.

Die junge Frau konnte vor dem Absturz gerettet werden. Sie wurde dem Goslarer Rettungsdienst zur weiteren medizinischen Behandlung übergeben und nach der Erstversorgung in ein Klinikum gebracht, fasste Einsatzleiter Martin Müller die Ereignisse zusammen. Nach etwas mehr als einer Stunde war der Einsatz beendet.