Salzgitter. Die Freiwilligen freuen sich über die Würdigung durch die neue Ehrenamtskarte. Geübt wird wegen der Corona-Pandemie vorerst unter freiem Himmel.

Monatelang haben die ehrenamtlichen Mitglieder des Johanniter-Ortsverbands in Salzgitter auf ihre regelmäßigen Übungsabende verzichten müssen und sich stattdessen auf Online-Schulungen fortgebildet. Nun ist wieder Praxis angesagt – immer mit gebührendem Abstand und unter Einhaltung aller Hygieneregeln, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat. Aber immerhin: gemeinsam und Angesicht zu Angesicht.

Helferin Joana Abel zeigt ihre Ehrenamtskarte.
Helferin Joana Abel zeigt ihre Ehrenamtskarte. © Johanniter

Sarah Hornburg, Leiterin des Salzgitteraner Ehrenamts, ist froh. Auch während der Kontaktbeschränkungen habe zwar die große Mehrheit der Freiwilligen regelmäßig die Online-Schulungen besucht, wie es in einer Mitteilung heißt. Aber digital sei eben digital – das ersetze kein Treffen in der analogen Welt. „Jetzt wollen wir das Wetter nutzen und starten draußen mit einer Übung als Einstieg“, berichtet sie. Samstagfrüh geht es los. Mit dem GW-San – einem Fahrzeug, das für Einsatzlagen mit einem Massenanfall von Verletzten genutzt werden kann – sollen verschiedene Situationen und Alarmierungen geprobt werden. Auch die künftigen Dienstabende sollen zunächst unter freiem Himmel stattfinden: Die Räume der Salzgitteraner Johanniter in der Windmühlenbergstraße seien für Treffen zu klein – zumindest so lange, wie die Corona-Pandemie einen Mindestabstand noch nötig macht. „Da passen wir einfach nicht hinein“, sagt Hornburg. Geübt werden müsse aber trotzdem, immerhin hätten die Freiwilligen eine Vielzahl von verantwortungsvollen Aufgaben: Sanitätsdienste, Erste Hilfe und der Katastrophen- und Bevölkerungsschutz.

Umso schöner sei es, dass sich die Helfer in diesen Zeiten über eine Würdigung freuen können. Seit April 2020 gebe es auch in der Stadt Salzgitter die Ehrenamtskarte, mit der Freiwillige unterschiedlichste Vergünstigungen in ganz Niedersachsen nutzen können – zum Beispiel in Schwimmbädern, Museen oder Theatern. Wer sich bereits seit drei Jahren ehrenamtlich engagiere und pro Jahr 250 Stunden leiste – unentgeltlich – könne die Karte beantragen. Sarah Hornburg musste nicht lange suchen, um in Salzgitter geeignete Kandidaten für die Karte zu finden. Materialwart Nico Müller ist seit 2010 bei den Johannitern, Sanitätsdienstkoordinatorin Jennifer Reck sogar bereits seit 20 Jahren. „Die Karte zeigt mir eine Wertschätzung, da gibt es einige Angebote, die ich nutzen werde“, sagt Nico Müller. Auch Jennifer Reck freut sich. Es sei die erste offizielle Würdigung ihrer Arbeit. Genauso froh ist sie übrigens über den Neustart der Treffen am kommenden Samstag. „Mal wieder unter Leute kommen, ein Stück Normalität zwischendurch: Das ist wirklich prima.“

Helfer gesucht: Wer Lust hat, beim Ehrenamt der Johanniter mit einzusteigen, ist jederzeit willkommen. Die Helfer des Ortsverbandes treffen sich regelmäßig in der Johanniter-Wache in der Windmühlenbergstraße 20. Weitere Infos zu Terminen gibt es unter (05341) 7905850. red