Goslar. Rund 100 Schafe weiden neuerdings auf der ehemaligen Hausmüll- und Bauschuttdeponie am Gesamtstandort Morgenstern.

Die Tiere vom Schäfer-Ehepaar Andreas und Jaqueline Kroll sollen in den nächsten vier bis sechs Wochen für die Grünpflege auf dem Deponiegelände sorgen. Michael Riesen, Leiter der Unteren Bodenschutzbehörde und des Deponiemanagements beim Landkreis Goslar, bezeichnet die Aktion als einen Gewinn für beide Seiten, heißt es in der Mitteilung.

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„Das Ehepaar Kroll hat nun für mehrere Wochen saftige Wiesen für ihre Schafe, und wir erhalten eine ökologisch wertvolle Pflege des Geländes. Ich freue mich, dass wir hier zueinander finden konnten“, wird Michael Riesen zitiert. Neben der Grünpflege – also dem „Mähen der Wiesen“ – sorgen die Schafe im Übrigen auch für die optimale Verdichtung der Bodenabdeckung. „Maschinell hätte das natürlich auch erledigt werden können, doch dann läuft man schnell Gefahr, dass der Boden zu stark verdichtet wird. Für den Abfluss von Niederschlag wäre das dann sicher nicht optimal“, so Riesen.

Wühlmäusen den Garaus machen

Zudem gebe es einen weiteren Vorteil: „Wir haben hier ein massives Aufkommen an Wühlmäusen, überall finden sich die Löcher und Haufen. Mit Schafen haben die kleinen Wühler aber ihre Probleme und dürften sich schnell aus dem Staub machen.“

Hütehunde bewachen die Tiere

Die Tiere des Schäfer-Ehepaars würden rund um die Uhr von Hütehunden bewacht, ein elektrisch geladener Zaun schütze zusätzlich vor dem Ausbüxen. Sobald eine Weidefläche leergefressen sei, würden die Tiere an eine andere Stelle getrieben. Zudem sei sichergestellt, dass Schäfer und Schafe nicht mit der aktuell laufenden Fassfundsanierung am Standort in Kontakt kämen.

Am Standort Morgenstern im Salzgitterschen Höhenzug wurde bis Anfang der 1960er Jahre Eisenerzbergbau betrieben. Bis 1969 hat der Betrieb Florentz am Standort Chemikalienabfälle angenommen, aufbereitet und illegal abgelagert bzw. verkippt.