Salzgitter. Als einziges Labor in Deutschland ist das BfS in Salzgitter berechtigt, Messgeräte für Radon und Radonfolgeprodukte zu kalibrieren.

Das Radon-Kalibrierlabor des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) ist nach der neuen DIN-Norm für Prüf- und Kalibrierlabore akkreditiert, heißt es in der Mitteilung der Behörde. Damit könne das BfS auch Qualitätsprüfungen von passiven Radon-Messgeräten auf höchstem Niveau anbieten.

Das Radon-Kalibrierlabor des BfS ist demnach bereits seit 1999 akkreditiert. Die zugrundeliegende Norm werde zum Ende des Jahres durch die neue DIN EN ISO/IEC 17025:2018 ersetzt, die zahlreiche Änderungen enthalte. Das BfS habe die Umstellung auf die neue Norm erfolgreich absolviert. Institutionen, die Radon-Messungen zu eigenen Zwecken durchführen oder als Dienstleistung anbieten, könnten ihre Messgeräte beim BfS kalibrieren lassen. Damit werde gewährleistet, dass die Geräte korrekte und genaue Messergebnisse lieferten und dass die Ergebnisse unterschiedlicher Messgeräte miteinander vergleichbar seien.

„Qualitativ hochwertige Radon-Messungen bilden die Grundlage, um erfolgreich gegen erhöhte Radon-Werte in Wohnungen und an Arbeitsplätzen vorzugehen und so die Gesundheit zu schützen. Auch ob Maßnahmen gegen Radon die gewünschte Wirkung zeigen, lässt sich nur durch Messungen feststellen. An Arbeitsplätzen, an denen sich erhöhte Radon-Werte nicht vermeiden lassen, sind dauerhaft Radon-Messungen erforderlich“, heißt es in der Mitteilung des BfS weiter.

„Radon ist ein radioaktives Gas, das im Erdboden entsteht und sich in Gebäuden ansammeln kann. Über die Atemluft gelangt es in die Lunge. Dort kann es in radioaktive Partikel zerfallen, die als Radon-Folgeprodukte bezeichnet werden und Zellen in der Lunge schädigen können“, berichtet das BfS. Treten erhöhte Radon-Werte in Räumen auf, in denen man sich dauerhaft aufhält – also in Wohn- und Arbeitsräumen – steige für die Nutzer dieser Räume das Lungenkrebsrisiko. Erhöhte Radon-Werte in Innenräumen treten laut BfS insbesondere in Mittelgebirgsregionen auf, da dort mehr Radon im Boden entsteht als in anderen Gebieten Deutschlands. Eine Orientierung bieten die Karten des BfS unter www.bfs.de/radon-karte.

Das BfS empfehle Radon-Messungen insbesondere in Regionen mit höheren Radon-Vorkommen. Solche Messungen seien auch für Privatpersonen erschwinglich. Wer selbst messen möchte, könne sich unter www.bfs.de/radon-messen informieren. Bis Ende 2020 würden die Bundesländer außerdem sogenannte Radon-Vorsorgegebiete ausweisen. Dort entstünden neue Pflichten zum Schutz vor Radon an Arbeitsplätzen: An Arbeitsplätzen im Keller und im Erdgeschoss müssten Radon-Messungen durchgeführt und abhängig vom Ergebnis Maßnahmen zur Senkung der Radon-Konzentration ergriffen werden.

Rechtlich verbindliche Messungen an Arbeitsplätzen könnten nur Einrichtungen durchführen, die über eine entsprechende Anerkennung des BfS verfügen. Eine Liste der vom BfS anerkannten Messstellen ist unter www.bfs.de/radon-messen verfügbar.