Salzgitter. Aufgrund der Corona-Pandemie bleiben Wertstoffhöfe geschlossen. Für viele Gartenbesitzer stelle sich die Frage: Wohin nun mit dem Schnittgut?

„Der Bau eines Hochbeetes bietet eine optimale Gelegenheit, alles Schnittgut, das über den Herbst und Winter im Garten angefallen ist, zu recyceln“, teilt Marlies Gräwe, Leiterin der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen in Salzgitter, mit.

Hochbeete sind demnach Gartenbeete, die nicht ebenerdig angelegt sind, sondern sich in einem Holzrahmen über das übliche Beetniveau hinaus erheben. Bei geeigneter Höhe könne das eigene Gemüse so bequem im Stehen gepflegt werden. Das Bücken falle weg und nur wenige Handgeräte seien nötig.

„Auf den ersten Blick scheint es, als wären Hochbeete vollständig mit Erde gefüllt, doch das ist keineswegs der Fall. Ein Hochbeet besteht aus mehreren Schichten, die alle eine eigene Funktion erfüllen“, berichtet Marlies Gräwe.

Die unterste Schicht mache gut 50 Prozent der Füllung aus und bestehe aus Zweigen sowie kleineren Ästen. Sie würden kreuz und quer in den Holzkasten gelegt und sorgten dafür, dass überschüssiges Wasser ablaufen könne. Damit das Beet nicht zu schnell absinke, sollte ausreichend Schnittgut verwendet und dieses möglichst kompakt eingefüllt werden. Dazu könne man in das Hochbeet steigen und die Schicht gut festtreten. „Zur Ergänzung können Holzschnitzel, Rindenmulch oder mineralischer Schutt hinzugefügt werden. Die zweite Schicht besteht aus Kompost, der noch nicht ganz verrottet ist“, heißt es in der Mitteilung weiter. Ergänzt werden könne er durch weiteren Grünschnitt, Laub und auch kleine Grassoden, die mit den Wurzeln nach oben gelegt werden. Diese Schicht werde im Laufe einiger Wochen verrotten, wodurch sich Wärme bilde. „Durch diese natürliche Fußbodenheizung wird das Wachstum der Pflanzen gefördert“, erklärt Marlies Gräwe. „Lediglich die obersten 20 Zentimeter des Hochbeetes bestehen aus Erde. Im besten Fall kommt dafür torffreier Mutterboden zum Einsatz.“

Der Rahmen von Hochbeeten werde aus Holz gebaut. Hierfür eigne sich Hartholz am besten. Wer in Keller oder Garage kein Restholz mehr finde, könne im Fachmarkt auf zahlreiche Bausätze zurückgreifen. Um das Hochbeet viele Jahre zu erhalten, sollte die Konstruktion vor schnellem Verfall geschützt werden. „Am sinnvollsten ist das Anbringen einer Hochbeetplane auf der Innenseite“, empfiehlt Marlies Gräwe.

Weitere Informationen zum naturnahen Gärtnern gibt es im Infopaket „Hochbeet“, bestehend aus den Broschüren „Gartenlust“ und „Bunte Gärten ohne Torf“. Dieses ist gegen Einsendung eines 5-Euro-Scheins erhältlich bei der Nabu-Regionalgeschäftsstelle, c/o Awista Fredenberg, Stichwort „Hochbeet“, Kurt-Schumacher-Ring 4, 38228 Salzgitter. Zu erreichen ist die Nabu-Regionalgeschäftsstelle außerdem unter (05341) 90277-16 oder per E-Mail an info@NABU-suedostniedersachsen.de.