„Da möchte man nicht tot überm Zaun hängen“ ist eine flapsige Redensweise, um einen bestimmten Ort als besonders hässlich, unliebenswürdig, schrecklich, langweilig oder grau und öde zu charakterisieren. Eigentlich eine komische Idee, das Tot-übern-Zaun-Hängen zum Kriterium für die Attraktivität einer Stadt zu machen, oder? Ich meine, man sagt ja auch nicht im Gegenteil: „Venedig – tolle Stadt! DA möchte ich einmal tot überm Zaun hängen!“ Zumal man tot, überm Zaun oder auch nicht, ja gar nichts mehr davon hat, wo auch immer man gerade hängt. Zu Zeiten meiner Eltern sagte man bei vergleichbaren Gelegenheiten, und das ist durchaus ähnlich, dass man irgendwo „nicht begraben/beerdigt sein“ möchte. Also quasi tot unterm Zaun. Das ist natürlich nicht ganz so gruselig, aber die Zeiten sind hart, da muss man zu härteren Ausdrücken greifen. Und auch zu härteren Zäunen.

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