Haverlah. Mehr als 130 Gäste kamen ins Deutsche Haus nach Haverlah, um die Zukunft der Dorfregion zu planen.

Die Zukunft hat begonnen und bereits mächtig an Fahrt aufgenommen. Nicht irgendwo – sondern am Donnerstagabend im Deutschen Haus in Haverlah. Dort kamen Bürger und Macher der Dorfregion zur ersten Ideenfindung in großer Runde zusammen. Die 130 Stühle reichten nicht aus, um alle Gäste im Saal der Gaststätte zu beherbergen.

Zur Erinnerung: Nach der Vorstellung des Dorfregion-Projekts durch zwei Projektleiter der „Werkstatt Zukunftsland“ aus Flegessen/Weserbergland im September vergangenen Jahres waren zunächst 25 Einwohner aus der Gemeinde Haverlah mit ihren Gemeindeteilen Steinlah und Söderhof als „Projekt-Team“ in ersten Schritten tätig geworden. Was ist uns wichtig? Oder: Wie könnte/soll unsere Zukunft aussehen? Das waren dabei entscheidende Fragen.

Donnerstagabend sollten nun alle Bürger zu Wort kommen und ihre Ideen und Wünsche für die ersten Projekte benennen. „Das Dorf von morgen wird heute gemacht“, benannte Günter Bley als einer jener 25 Pioniere das zukunftsweisende Motto.

Sechs Fragen hatten die Planer für den Abend ausgewählt, die im Rotationsprinzip von allen Teilnehmern beantwortet wurden. Unter anderem: Was macht das Zusammenleben in unseren Dörfern lebenswert? Wie kann man den Wert der Dorfgemeinschaft erklären? Wo stehen wir in 20 Jahren?

Hubertus Wesemann, er lebt seit 20 Jahren in Haverlah, hatte für den Abend nicht nur als Moderator den Hut auf, sondern hielt auch eine Bürgerumfrage in einem Film parat, um die Gäste auf ihre große gestalterische Zukunftsaufgabe einzustimmen.

„Unsere Dörfer haben viel Potential“, schürte er den Pioniergeist aller Teilnehmer, sich aktiv in die Gestaltung einzubringen. Jeder sei zu jedem Zeitpunkt eingeladen, immer dabei zu sein. Die Zukunftswerkstatt sei eine offene Gruppe, die von Machern und kreativen Ideen lebe.

„Ihr dürft heute Abend wirklich mal kreativ spinnen. Das ist hier erlaubt und auch Pflicht“, forderte er.

Und was kommt dabei raus, wenn die Einwohner der Gemeinde Haverlah ihre Zukunft spinnen? Eine „enkeltaugliche“ Zukunft, in der die Dörfer Haverlah und Steinlah endlich enger zusammenwachsen, der Bau des Dorfgemeinschaftshauses umgesetzt wird, das Radwegenetz vorangebracht und die (abendlichen) Anbindungen zu den Bahnhöfen in Baddeckenstedt und Salzgitter verbessert werden. Ein neuer Spielplatz wurde ebenso gewünscht wie Bauplätze und Einkaufsmöglichkeiten im Ort – ebenso wie (noch mehr) Dorfgemeinschaft und Zusammenhalt. Nicht nur bei großen Festen.

Es war ein Abend, der unzählige Ideen und Wünsche der Bürger aufzeigte – aber mehr noch ihren bemerkenswerten Willen, die Gemeinde Haverlah zukunftsfähig zu machen.

Nun werden alle Punkte ausgewertet und am Valentinstag, Freitag, 14. Februar, um 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Steinlah vorgestellt. Dort soll auch entschieden werden, welche Projekte möglicherweise bereits im Sommer 2020 umgesetzt werden.