Thiede. Hans-Joachim Bartz und sein Vater Alwin Bartz aus Thiede bauen historische technische Wunderwerke nach. Dafür sind sie schon um die Welt gereist.

Man kann sich gut vorstellen, wie die Aufsichtspersonen gucken, wenn Hans-Joachim und Alwin Bartz in technischen Museen die Zollstöcke und Fotoapparate zücken, um dort ausgestellte Dampfmaschinen zu vermessen und zu dokumentieren, und das am folgenden Tag gleich nochmal. Manchmal ernten sie freundliche Hilfe, aber einmal ist Hans-Joachim Bartz in Petersburg auch aus einem Museum hinauskomplimentiert worden. Obwohl, sagt er, die Menschen zutraulicher wurden, wenn sie mit den Technik-Freaks aus Salzgitter-Thiede ins Gespräch kamen und die ihnen erklärten, warum sie das tun. Die beiden bauen nämlich Dampfmaschinen-Modelle, und zwar so detailgetreu wie möglich. Sogar millimeterkleine Schrauben werden im Hobbykeller selbst gemacht. Ohne Computerhilfe.

Hans-Joachim (68) und Alwin Bartz (96), Sohn und Vater, sind seit rund 40 Jahren Reisende in Sachen Dampfmaschine. Solange Alwin noch konnte, sind sie jedes Jahr einmal für eine Woche in ein technisches Museum auf der Welt gereist, immer Zollstock, Rechenschieber und Fotoapparat im Gepäck. Es ging in die USA, nach Russland, in die Türkei, besonders nach Großbritannien und natürlich in andere europäische Staaten. Das Techno-Gen haben beide: Alwin Bartz war als Maschinenbauingenieur bei der Salzgitter AG beschäftigt.