Beinum. Er packt an, engagiert sich und hat mehr als 100 Salzgitteraner hinter sich. Ameed Shamlawi ist der erste Flüchtling in der Freiwilligen Wehr Salzgitter.

Ameeds Kameraden und Sportfreunde stehen hinter dem 28-Jährigen. Shamlawi flüchtete im Juni 2015 aus seinem vom Militär gebeutelten Heimatland Palästina nach Deutschland. Über verschiedene Zwischenlager landete der 28-Jährige erst in der Flüchtlingsunterkunft an der Nord-Süd-Straße, später in Salzgitter-Bad. Jetzt wohnt er in einer Flüchtlingswohnung unweit der Altstadt. Innerhalb weniger Monate lernt der Sportbegeisterte in Eigeninitiative Deutsch, engagiert sich in mehr als drei Vereinen. Er möchte Fuß fassen, ankommen. Anfangs übersetzt der studierte Sportlehrer, mit dem schwarzen Gürtel in Karate und dem
3. Dan, beim Kinderturnen für Flüchtlinge von Thomas und Sina Reske und findet Freunde bei den Liebenburger Handballern und der Feuerwehr Beinum. Er ist überrascht, dass sich in Deutschland Ehrenamtliche um Brandschutz kümmern. Neben der Arbeit als Briefträger engagiert er sich bei den Vereinen, wo er sein Deutsch perfektioniert und Menschen trifft, die ihm einen Lebensinhalt geben.

Er spielt Handball beim HSG LiSa, legt die Prüfung bei der Feuerwehr mit überzeugenden Noten ab und trainiert Kinder und Jugendliche beim Karateverein Bushido-Salzgitter in Lebenstedt. Er dolmetscht ehrenamtlich für die Flüchtlingshilfe und für eine Fahrschule. Zeitweise spielte er Fußball beim TSV Fortuna Lebenstedt. „Leider schaffe ich nicht mehr“, sagt er.