Lebenstedt. Sie wehren sich aber gegen harte Kritik. Die Probleme seien überwunden – nun soll es zur Feier eine Party geben.

„Für den einen ist es Kunst; für den anderen kann es weg! Ich bin täglich am Salzgittersee, zahlende Kundschaft habe ich in dieser Beachbar jedoch bislang nicht wahrnehmen können?“ Ein Leser aus Salzgitter

Zur Frage des Lesers recherchierte Erik Westermann.

So herbe Kritik wie die des Lesers an der Strandbar im Probebetrieb ist bisher die Ausnahme. Betrieb und Einrichtung der „Beachbar am Salzgittersee“ würden fast durchweg positiv bewertet – gerade auch in den sozialen Netzwerken im Internet, sagt Wolfgang Philippsen von der städtischen Bäder, Sport und Freizeit GmbH (BSF). Die Stadt hatte den Betreibern von „JIM’s Beachbar“ Julian Tiburczy, Ilmas und Mahsum Acar den Zuschlag erteilt, was der Rat der Stadt im März einstimmig billigte.

Doch die drei Freunde aus Liebenburg hatten tatsächlich mit Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen – die sie nun überwunden sehen. „Kinderkrankheiten“, nennt Mahsum Acar (30) sie. So entpuppte sich die Solaranlage als zu klein. „Wir haben die Anzahl der Module verdoppelt.“ Viele Besucher hätten konstruktive Hinweise gegeben: Etwa was eine bessere Organisation hinter der Theke angeht, eine schönere Deko oder mehr Sichtschutz um den Sanitärcontainer. „Wir sind mit der Eröffnung ins kalte Wasser gesprungen – und lernen täglich dazu“, sagt Acar.

Gegen pauschale Kritik wehren sich die drei allerdings. Ein Leser hatte vorgeschlagen,anstatt der ersten Strandbar der Stadt doch lieber einen Bierwagen aufzustellen. Ein Kommentar, dem mehrere Leser entgegentraten. Mahsum Acar ist es trotzdem wichtig, noch einmal auf die Umstände hinzuweisen: Zu den Vorgaben gehörte, dass die Beachbar ausschließlich über mobile Einrichtungen versorgt wird, die leicht zu entfernen sind. So bezieht sie nur bei größeren Veranstaltungen Strom von außen. Etwa der Salsa-Party am 27. Juli, mit der man sich bei den Gästen für ihr Verständnis und die Anregungen bedanken wolle.

Ansonsten speist man sich aus der Sonnenergie. Wasser wird per Handwagen aus einem 800 Meter entfernten Hydranten gezapft, damit keine Leitungen verlegt werden müssen. „Auch in der Hinsicht unterscheiden wir uns von Beachbars anderer Städte“, sagt Acar. Und Sanitäranlagen müsse man vorhalten. „Dazu verpflichtet uns das Gesetz.“

Verbesserungsvorschläge seien immer willkommen. Nachdem die Abläufe in der Bar nun eingespielter sind, haperte es in den vergangenen zwei Wochen vor allem am Wetter, das für geringen Zulauf sorgte. Außer bei Dauerregen wollen die Betreiber aber weiterhin täglich von 10 bis 22 Uhr öffnen. Auf ihrer Facebookseite könne man sich bei schlechtem Wetter über Abweichungen von der Regel informieren.

Bei der BSF zeigt man sich mit dem Ergebnis bislang zufrieden. „Dem Betreiber ist es in besonderer Weise gelungen, die geforderten Maßnahmen für einen Testbetrieb bis 30. September zu realisieren“, sagt Wolfgang Philippsen. „Die Beachbar spricht Gäste jedes Alters an, die den Sommer genießen und sich nach Gelassenheit und entspannter Atmosphäre sehnen.“

Nach dem Probebetrieb wird die Anlage zurückgebaut. Dann wird sich entscheiden, ob die Bar in der Sommerzeit auch künftig öffnen darf. Die Betreiber hoffen darauf – trotz aller Schwierigkeiten zum Beginn. „Das ist unser Traum – den wollen wir nicht einfach aufgeben.“