Salzgitter. Jeder Salzgitteraner sollte automatisch Organspender bis zu seinem Widerspruch sein.

Rund 9500 Menschen warten auf ein Spenderorgan, die meisten auf eine Niere. Doch die Zahl der Organspender lag laut Bundeszentrale für gesundheitlich Aufklärung (BZgA) 2018 bei 955. Die Zahl ist verglichen mit 2017 angestiegen. Die Salzgitteraner Allgemeinmedizinerin Tanja Kehler befürwortet den Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn, bei dem jeder Bürger Spender ist, wenn er nicht einen Widerspruch unterschreibt. „Das halte ich für sinnvoll, aber es sollte eine Bedenkzeit für die Entscheidung eingeräumt werden“, sagt die Ärztin. Sie schlägt vor, dass bei der Beantragung des Personalausweises über die Organspende informiert wird, bei der Abholung die Entscheidung mitgeteilt wird.

Ihr Pro für die Widerspruchslösung begründet die Ärztin auch damit, dass viele nicht wissen, wie es sich mit den rechtlichen Regelungen um die Organspende im Ausland verhält. „Wer beispielsweise in Spanien, Kroatien und Österreich in den Urlaub fahre, gilt im Todesfall automatisch als Organspender. Wer das nicht möchte sollte einen Organspendeausweis dabeihaben, in dem der Entnahme widersprochen wird“, sagt Kehler.