Salder. . Die Lesung der Literarischen Gesellschaft traf bei den Besuchern auf großen Anklang.

Das Obergeschoss des Kuhstalls im Schloss Salder ist am frühen Samstagabend gut gefüllt, als Aneka Viering, Reinhard Försterling und Otto Jansen ihre Dada- Lesung vorbereiten. Die drei bringen für die Literarische Gesellschaft Salzgitter und das Literaturbüro der Stadt den Dadaismus auf die Bühne. „Wir haben noch nie probiert, Dada in Salzgitter zu lesen. Wir haben uns gefragt, ob sich überhaupt jemand dafür interessiert“, sagt Försterling. Die eigenwillige Kunstform findet an diesem Abend allerdings mehr Anhänger als er erwartete. Die aufgestellten Stuhlreihen sind gut gefüllt, und alle warten mit Spannung auf die Darbietung.

Und das mit Recht, denn was folgt, ist ungewöhnlich und provozierend. So etwas hat man in Salzgitter noch nicht gesehen. Zu Beginn der Veranstaltung stellen die drei die Frage: „Was ist Dada?“ Dada oder Dadaismus ist eine Konterkultur, entstanden inmitten des Ersten Weltkriegs. Einige Künstler dieser Zeit wehrten sich damit gegen damalige gesellschaftliche Konventionen und Werte. Sie erfanden den Dadaismus als Protestform, verwendeten traditionelle Kunstformen wie Gedichte und Erzählungen und übertrieben und parodierten diese. Dem Sinn hinter der Kunst wurde der sinnfreie Dadaismus entgegengestellt.