Lebenstedt. Ein Mann und eine Frau hielten 67 Katzen in drei völlig verdreckten Wohnungen. Die Salzgitteraner standen nun wegen Tierquälerei vor Gericht.

Als die Polizisten im Juni 2018 die verdreckten Wohnungen betraten, war der Gestank von Kot und Urin so stark, dass sie würgen mussten. 38 Katzen fanden sie in einer Zwei-Zimmer-Bleibe, zwei Dutzend in den Räumen auf der anderen Seite des Hausflurs. Insgesamt 67 Vierbeiner zählten die Ordnungshüter in drei kleinen, vermüllten Behausungen eines Mehrparteienhauses in Lebenstedt. Dazu jeweils eine Katzentoilette und ein Napf pro Apartment. Die beiden Mieter, eine Frau und ein Mann, lebten zumindest zeitweise lebten selbst dort. Sie mussten sich vor kurzem vor dem Amtsgericht Salzgitter verantworten. Der Vorwurf: Tierquälerei.

Nicht nur der Geruch, auch der Anblick war erschreckend: Alle Tiere litten unter Mottenfraß, bei vielen waren die Krallen überlang und eingewachsen, ihr Fell wies kahle Stellen auf, einige hatten chronische Hautentzündungen. Bei einer Katze musste ein Notkaiserschnitt durchgeführt werden. Die Fundtiere kamen ins Tierheim. Mehrere der befreiten Vierbeiner starben später, teilweise an den Folgen von durch Inzest verursachten Beeinträchtigungen.