Bruchmachtersen. Familie Brinkhoff will mit ihren Tieren in Bruchmachtersen leben. Doch die Stadt Salzgitter sagt „Nein“.

Bettina Brinkhoff aus Bruchmachtersen möchte ihre zwei Ponys im privaten Vorgarten ihres Grundstückes halten – und darf das nicht. Obwohl die Brinkhoffs in einem Mischgebiet wohnen, gibt die Stadt Salzgitter keine Erlaubnis.

Bettina Brinkhoff ist verzweifelt. Die Zeit sitzt ihr im Nacken. Denn der Unterstellvertrag für ihre zwei Ponys Filou und Finja läuft Ende April aus. Bis dahin muss die 36-Jährige einen Plan B aus der Tasche zaubern. „Den habe ich aber nicht“, erzählt die Mutter mit tränenerstickter Stimme. Der Traum vom gemeinsamen Wohnen mit ihren Tieren ist geplatzt. Zumindest in Bruchmachtersen. Hier hat die tierliebe Familie vor zwölf Jahren ihr Einfamilienhaus gebaut. Das Grundstück sei mit 350 Quadratmeter Vorgarten groß genug für weitere Familienmitglieder. Es folgten neben Tochter Lisa-Marie Hunde und Katzen. Als der geistig behinderte Pflegesohn Pascal (Name geändert) 2015 einzog, fehlten nur noch die Pferde für ihr perfektes Familienleben. „Wir haben gemerkt, dass Pascal viel ruhiger und ausgeglichener in der Gegenwart der Ponys ist. Er kann sich besser konzentrieren und sprechen“, sagt Bettina Brinkhoff, die mit ihm zweimal in der Woche zu den Tieren am Stadtrand fährt. Sie kauften das Nachbargrundstück für eine noch größere Wiese. Ein Doppelcarport könnte als Stall dienen. Spezielle Paddock-Pferdetrittmatten für den Garten liegen schon bereit. Die Entsorgung für den Mist wäre ebenfalls geregelt. Die Nachbarschaft, so Brinkhoff, würde sich ebenfalls über die tierischen Mitbewohner freuen. Früher wurden hier Bullen gehalten.