Lebenstedt. . Manfred Casper erzählt in der Ludwig-Erhard-Schule über sein Leben in der DDR – und seinen Fluchtversuch.

Die DDR – unendlich weit weg. Zumindest für Westler. Und für Schüler. Manfred Casper jedoch, der in Stollberg (Sachsen) geboren wurde, erinnert sich heute nach an Geräusche, hat noch Bilder aus DDR-Zeiten vor Augen, die er nie vergessen wird. Über seinen seinen Kampf, die DDR verlassen zu können, berichtete er Zwölftklässlern in der Ludwig-Erhard-Schule (LES) – Schüler in dem Alter, in dem er selbst die Flucht versuchte.

Mit Hilfe von Bildern und Dokumenten aus seiner Stasi-Akte brachte Casper den Schülern seine Geschichte näher. Berichtete von einer glücklichen und behüteten Kindheit, hatte aber schon als kleiner Junge mitbekommen, dass Kritik am Staat nicht erwünscht war. „Wenn die Eltern gefeiert und diskutiert haben, hieß es immer: ,draußen ja nichts erzählen!“ Ein Schlüsselerlebnis. Dazu kam, dass Menschen aus seiner nahen Umgebung verschwanden. Sei es, dass sie in den Westen gegangen waren, sei es, dass sie im Gefängnis landeten. Oft erfuhr man aber gar nicht, was passiert war – und den gleichgeschalteten Medien war auch nicht zu trauen, schilderte Casper.