Salzgitter. . Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten proben engere Kooperation bei der Personensuche.

Die Rettungsdienste und die Feuerwehren Salzgitters haben ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Vermisstensuche intensiviert. Nach einem ersten gemeinsamen Übungs- und Ausbildungsdienst, der mit einem Training in der Feldmark und im Waldgebiet rund um Salder und Lichtenberg endete, waren sich die Führungskräfte der Wehren sicher, dass die künftige Suche nach Personen noch effektiver gelöst werden. „Gemeinsam sind wir stark“, resümierte der Sprecher der Berufsfeuerwehr, Marcus Spiller.

Sonntag, 18. März 2018: Die Feuerwehr in Thiede löst in den Mittagsstunden einen Großalarm aus. Weil ein 80-Jähriger gegen 8 Uhr zu einem Spaziergang in Eis und Schnee aufgebrochen war, ohne sich von seiner Ehefrau zu verabschieden, greift sie sechs Stunden später in Angst um ihren Mann zum Telefon. Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten suchen im Stadtteil weiträumig nach ihm. Ein aufmerksamer Feuerwehrmann, der in Sauingen privat unterwegs ist, entdeckt den Vermissten, benachrichtigt die Kollegen und löst damit die Anspannung der Einsatzkräfte. Bei der Suche, bei der es angesichts der kalten Witterung möglicherweise um Leben und Tod hätte gehen können, war der Hubschrauber ebenso im Einsatz wie Hundestaffeln und 50 Feuerwehrleute.

Der Einsatz vom Frühjahr 2018 ist kein Einzelfall. Immer wieder werden Menschen vermisst, die nicht mehr heimfinden, orientierungslos umherirren und dann in Gefahr geraten können. Rasche, gut koordinierte, vernetzte und effektive Hilfe ist da gefragt. Grund genug für 60 Salzgitteraner Einsatzkräfte aus den Reihen der Feuerwehren, der Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), des Roten Kreuzes (DRK), der Johanniter Unfallhilfe (JUH) samt Hundestaffel aus Braunschweig, sich in der Unterkunft des DRK in Salder zwecks engerer Abstimmung in Vermisstenfällen zu treffen. Eine solche Zusammenkunft, sagte Spiller, „hatte es in dieser Form in der Stadt bislang noch nicht gegeben.“

Mit dabei war auch ein Vertreter einer Drohnen-Firma aus Braunschweig. Bei Bedarf kann sie laut Spiller von der Feuerwehr rund um die Uhr alarmiert werden. In Notfällen kann sie so professionelle Unterstützung aus der Luft bieten.

Beim Übungs- und Ausbildungstreffen der Einsatzkräfte ging es zunächst um die Rahmenbedingungen bei Personensuchen und um zu nutzende Spezialkenntnisse etwa durch den Einsatz von Drohnentechnik, Spürhunden oder Tauchern.

Nach dem Mittagessen ging es dann um praktische Tests. So mussten die Einsatzkräfte rund um Salder und Lichtenberg zunächst nur mit einer Menschenkette ein etwa 1,5 Hektar großes Waldstück nach Vermissten absuchen. Etwa 45 Minuten später, so Sprecher Spiller, war die Aufgabe gelöst. In weniger als der Hälfte der Zeit dauerte die Suche, sobald Hunde eingesetzt wurden.

Doch dieser Einsatz ist in ländlichen Gebieten mitunter nur begrenzt möglich. Spiller: „dort kann die Stärke der Suchketten mit großen Personaleinsatz ausgespielt werden“. Und bei der Rettung aus dem Wasser sei die DLRG unschlagbar mit Schnorchel-Schwimmern, Rettungstauchern und Ortungsgeräten.