Salzgitter. Weil sie für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ geworben haben, hat das OLG Celle die 22-jährigen Zwillinge zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Ihre Bärte haben die Zwillinge längst abrasiert – aber dass sie damit auch ihre radikal-islamische Gesinnung ablegten, bezweifelt das Gericht. Die adrett gekleideten jungen Brüder auf der Anklagebank flohen vor dem Krieg in Syrien und riefen von Deutschland aus zu Anschlägen auf: Weil sie für die Terrormiliz Islamischer Staat geworben und zu Attentaten ermuntert haben, hat das Oberlandesgericht Celle die zwei Flüchtlinge aus Salzgitter zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt.

Das Gericht sah es in seinem Urteil am Montag als erwiesen an, dass die staatenlosen Zwillinge in sozialen Medien für den IS Propaganda gemacht und zu Terrorattacken insbesondere auf Weihnachtsmärkte aufgerufen haben. Die 22 Jahre alten Palästinenser wuchsen in einem Flüchtlingsviertel in Syrien auf und kamen nach Beginn einer Arzthelferausbildung im Jahr 2015 mit ihrer Familie nach Deutschland. Offenbar, weil sie die Einberufung zum Kriegsdienst fürchteten.