Salzgitter . Die Tat erschütterte die Region: Vor den Augen ihrer vier Kinder wird eine Frau in Salzgitter erschossen. Ab Montag steht der Ex-Freund vor Gericht.

Es war das tragische Ende eines Familienstreits in Salzgitter. Nachdem ein Gericht der Frau das Sorgerecht für die vier gemeinsamen Kinder zugesprochen hatte, soll der zum Tatzeitpunkt 38-Jährige seine frühere Freundin auf offener Straße erschossen haben. Die 30-Jährige starb noch am Tatort. Ihre Schwester überlebte einen Schuss in die Hüfte und ein weiteres Projektil verfehlte den Kopf des Großvaters knapp. Am Montag (10.00 Uhr) beginnt am Landgericht Braunschweig der Prozess.

Der mutmaßliche Schütze und das Opfer stammen aus dem Kosovo. Am Tattag war dem Mann vom Amtsgericht im nordrhein-westfälischen Tecklenburg nur ein Umgangsrecht statt das alleinige Sorgerecht zugesprochen worden. Nach der Verhandlung soll er seiner ehemaligen Lebensgefährtin gedroht und vor dem Gericht auf sie gewartet haben. Der Richter veranlasste eine Begleitung der Frau durch die Polizei, um eine Verfolgung auszuschließen.

Laut Anklage hatte sich der Beschuldigte aber das Autokennzeichen seiner früheren Partnerin notiert. Er soll sich ein Auto gemietet und einen Revolver eingesteckt haben. Am Abend traf er in Salzgitter auf mehrere Familienangehörige. «Das wolltest Du so! Ich bringe euch alle um», soll er gesagt haben, bevor er abdrückte.

Nach dem Verbrechen flüchtete der 38-Jährige in einem Auto. Am nächsten Tag stellte eine Spezialeinheit der Polizei den Mann in seinem Wohnort im nordrhein-westfälischen Westerkappeln. Er ließ sich festnehmen und sitzt seit dem in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind bisher zehn Verhandlungstage bis Ende Januar anberaumt. dpa