Lebenstedt. Zum Tag der deutschen Einheit hat ein früherer Fluchthelfer an seine Verfolgung und Inhaftierung in der DDR erinnert.

Detlef Hubert Peuker hat viel zu erzählen. Der gebürtige Braunschweiger, der in den 1950er- Jahren mit seinen Eltern in die DDR zog, flüchtete 1969 als 16-Jähriger aus dem sozialistischen Staat, leistete danach Fluchthilfe und musste deshalb in der DDR dreieinhalb Jahre lang ins Gefängnis. Durch einen Häftlingsfreikauf der Bundesregierung kam er wieder frei und wohnt seitdem in seiner Geburtsstadt. Dies und vieles mehr erfuhren die Besucher bei der Vortragsveranstaltung des katholischen Männervereines St. Michael zum Tag der deutschen Einheit.

Diese Veranstaltung ist mittlerweile Tradition und fand zum 29. Mal statt. Vorsitzender Herybert Bienek hatte den Referenten über das koordinierte Zeitzeugenbüro Berlin angefordert. Der Vortrag war in drei Abschnitte gegliedert: Kindheit und Flucht, Fluchthilfe sowie Gefängnisaufenthalt mit anschließender Freilassung. Peuker hat das Schulsystem der DDR durchlaufen. „Da habe ich schon gemerkt, dass dieser Staat nicht mein Ding war“, erinnert er sich. Schon früh habe er sich mit Gedanken an Flucht beschäftigt, berichtete er.