Salzgitter Bad. . Das ferne Japan brachte Dennis Gastmann seinen Zuhörern ganz nahe – bei einer Lesung in der Kniki.

Die Atmosphäre in der Kniestedter Kirche (Kniki) hatte etwas von einem angenehm plüschigen Wohnzimmer, als Dennis Gastmann am Samstagabend beim Literaturfest aus seinem Buch „Der vorletzte Samurai“ las. Auf der Bühne fand sich ein ausgesprochen nettes Ambiente im Stil der 1970er-Jahre.

Im Hintergrund sahen die Besucher eine Leinwand, die bei der Lesung immer wieder das gesprochene Wort des Autos abwechslungsreich unterstützte. Gastmann als Vorleser – ein Wortkünstler, der facettenreich mit seinem Werk, eine doppelte Liebeserklärung an Japan und gleichzeitig an seine Frau Natsumi machte, die aus einer alten Samurai-Familie stammt, deren Vater allerdings Ostfriese ist.
Die Lesung selbst machte den Anschein als sei sie eine Plauderei mit dem Publikum, das Gastmann unterhaltsam mit auf seine Reise nahm und mit Gestik und Mimik einfing. Die Lesungen seien ihm eine willkommene Abwechslung vom Schreibtisch erfuhren die Zuhörer. Seine Frau eine Halb-Japanerin, er selbst ein Mensch, der gern auf Reisen ist und früher vielleicht auch die Liebe suchte. Die fand er letztendlich 500 Meter von seiner Wohnung entfernt in Hamburg. Im Übrigen sei seine Schwiegermutter Japanerin und sein Vater, der vom Bodensee komme, in Ostfriesland aufgewachsen. Was das alles mit dem Titel „Der vorletzte Samurai“ zu tun hat, erfuhr das Publikum vorgetragen mit einer Emotionalität, die wohl nur jemand aufbringen kann, der liebt.