Lichtenberg. . Früher war es ein Gedenkort der Nationalsozialisten, heute wird an die Opfer des Stalinismus gedacht.

Besondere Orte in der Natur waren schon immer Anziehungspunkt für Menschen – sei es eine Quelle, eine Höhle oder der Gipfel eines exponierten Hügels. Solch ein besonderer Ort ist die „Salzgitter Kanzel“, die etwas terrassiert am Hang auf den Lichtenberger Höhen unterhalb der Burg Lichtenberg liegt. Etwas hinter der Kanzel befindet sich ein gekiester, halbrunder Platz, auf dem ein großes Holzkreuz steht sowie drei mächtige Steine mit Metalltafeln darauf. Doch dieser Platz sah nicht immer so aus: Er wurde einst von den Nationalsozialisten für ihre Zwecke missbraucht.

„Hier stand schon 1933 ein Kreuz“, erzählt Ortsheimatpfleger Reinhard Obst, als er sich von der Aussicht abwendet und in Richtung des Berges blickt. Gewidmet war es Albert Leo Schlageter, einem von den Nationalsozialisten zum Märtyrer erklärten Saboteur. Dieser nahm unter anderem am ersten Reichsparteitag der NSDAP in München im Januar 1923 teil. Zur selben Zeit marschierten französische Verbände aufgrund von Lieferrückständen bei den Reparationszahlungen gemäß dem Versailler Vertrag in das Ruhrgebiet ein. Dies nahm Schlageter zum Anlass, Sabotageakte in dem besetzten Gebiet zu verüben.