Westerlinde. . Rund dreißig Angehörige der Gemeinde wohnen jedoch gar nicht in Westerlinde, sondern im Hannoverschen Luttrum.

Westerlinde ist in vieler Hinsicht ein bemerkenswerter Ort. Mit seinen rund 280 Einwohnern und 173 wahlberechtigten Kirchengemeindegliedern machte er erst kürzlich mit einer erstaunlich hohen Wahlbeteiligung (93,06 Prozent) bei den Kirchenvorstandswahlen Schlagzeilen. Rund dreißig Angehörige der Gemeinde wohnen jedoch gar nicht in Westerlinde, sondern im Hannoverschen Luttrum. Ihren Wechsel in die Gemeinde Westerlinde lag ein Streit aus dem Jahr 1992 um die Installation eines Baselitz-Bildes in der Luttrumer Annenkirche zugrunde. Die Menschen blieben und die Luttrumerin Rosemarie Schritte ist seit über 20 Jahren Kirchenvorsteherin im Pfarrverband, heute herrscht aber auch ein guter Kontakt zu der zu Holle gehörenden Gemeinde und dem dortigen Pfarrer, erzählt Pastor Matthias Bischoff.

Westerlinde, der kleinste Pfarrsitz der Landeskirche, war schon immer Pfarrsitz, obwohl es gegenüber Osterlinde, das kirchlich zu Westerlinde gehört, der kleinere Ort ist. Dafür gibt es einen geschichtlichen Grund: Westerlinde war sozusagen Bollwerk, weil der letzte Ort des Braunschweiger Landes an der Grenze zum Hildesheimischen. Ein Pfarrer lässt sich in Westerlinde seit 1542, also der ersten evangelischen Zeit des Herzogtums nachweisen.