Rheinsteig. Eine Wanderung auf dem Rheinsteig bietet tolle Aussichten. Auch für Geschichtsfreunde ist sie interessant.

Das Siebengebirge macht Wanderer glücklich: In der wildromantischen Bergwelt am Rhein treffen sportlicher Anspruch und eine legendenreiche Historie aufeinander.

Nicht umsonst zählt der Rheinsteig zu den beliebtesten deutschen Wanderwegen. Wir machen uns auf von Niederdollendorf nach Rhöndorf. Los geht es am Bahnhof in Niederdollendorf – vorbei an schönen, geduckten Fachwerkhäusern, später dann einen wunderbaren Waldweg an einem Bach hinauf.

Schließlich ist der Hauptweg des Rheinsteigs erreicht, der Wanderer weiter durch die Natur in Richtung Kloster Heisterbach führt und bergan zum Petersberg. Er verkörpert ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte. Schließlich diente der prachtvolle Bau auf seinem Gipfel einst als Sitz der Alliierten Hohen Kommission und später als Bundesgästehaus.

Hier nächtigte sogar schon die Queen. Und der sowjetische Staatschef Breschnew soll auf den Serpentinen einst ein nagelneues Cabrio zu Schrott gefahren haben.

Der Weg führt unterhalb des Gästehauses vorbei und auf der anderen Seite des Berges durch Mischwälder wieder hinunter. Nach einer flacheren Etappe geht es wieder bergauf, und zwar ordentlich.

Mit 40 Prozent Steigung ist der Geisberg etwas für echte Kletterziegen. Hier haben die Riesen, die der Legende nach die mehr als 40 Berge des Siebengebirges geschaffen haben, alles gegeben! Die Belohnung für den sportlichen Einsatz folgt auf dem Fuße: Wanderer haben von oben einen fantastischen Blick auf das Rheintal und können in der Guillaume-Hütte verschnaufen.

Hinter dem Geisberg geht es zur Waldeinkehr Milchhäuschen, später durch einen Hohlweg und eine Senke zum Schloss Drachenburg. Das „Neuschwanstein am Rhein“ wurde in den vergangenen Jahren aufwendig restauriert und kann besichtigt werden.

An der Zahnradstation folgt dann der letzte Gipfelaufstieg – zum Drachenfels, dem bekanntesten Berg des Siebengebirges. Von oben genießt man einen atemberaubenden Panoramablick bis in die Kölner Bucht und die Eifel.

Nach dem Abstieg durch einen schönen Mischwald und an Weinbergen vorbei gelangen Wanderer zum Zielort Rhöndorf. Wer mag, taucht hier zum Abschluss noch tiefer in die Nachkriegsgeschichte ein: beim Besuch von Konrad Adenauers Wohnhaus mitsamt seinem berühmten Rosengarten.