Kairo. Mit zwei Kandidaten beginnt in Ägypten das Rennen um die Präsidentschaft. Lediglich der ehemalige Militärchef Abdul Fattah al-Sisi und der Linkspolitiker Hamdien Sabahi schafften es, bis zum Ende der Anmeldefrist am Sonntag die notwendigen Unterlagen einzureichen.

Andere Bewerber wie die Fernsehmoderatorin und frühere Präsidentschaftskandidatin Buthaina Kamel scheiterten ägyptischen Medien zufolge an den Auflagen der Wahlkommission. Die Wahl des neuen Präsidenten ist für den 26. und 27. Mai anberaumt. Beobachter gehen von einem klaren Sieg des langjährigen Militärs aus.

Wer in Ägypten für das Amt des Staatsoberhaupts kandidieren will, muss mindestens 25 000 beglaubigte Unterschriften von Unterstützern vorlegen. Sabahi reichte nach Angaben seiner Helfer mehr als 31 000 Unterschriften ein. Al-Sisi habe sogar mehr als 400 000 Unterschriften gesammelt, hieß es aus seinem Lager. Während Sabahi für Freiheit und soziale Gerechtigkeit wirbt, steht der Ex-Armeechef für Sicherheit und Stabilität.

Linkspolitiker Sabahi war bereits 2012 bei der Präsidentschaftswahl angetreten und auf den dritten Platz hinter dem Islamisten Mohammed Mursi und dem Ex-Minister des alten Regimes von Husni Mubarak, Ahmed Schafik, gekommen.

Die Unruhen dauern in dem Land am Nil derweil an. Bei einem Angriff auf Sicherheitskräfte kamen am Sonntag ein Polizist und ein Soldat ums Leben. Laut Staatsfernsehen eröffneten Bewaffnete aus einem Auto heraus an einer Straßenkontrolle östlich von Kairo das Feuer.

Seit den Sturz des islamistischen Präsidenten Mursi durch das Militär Anfang Juli 2013 häufen sich die Angriffe auf Sicherheitskräfte. Die Übergangsregierung macht die inzwischen verbotene Muslimbruderschaft dafür verantwortlich, obwohl sich immer wieder radikal-islamische Splittergruppen zu den Taten bekennen. Die Muslimbrüder weisen die Vorwürfe der Regierung zurück.

Auch zwischen Christen und Muslimen gab es erneut heftige Zusammenstöße. Dabei starb am Samstag laut Staatsfernsehen ein Mensch. Auslöser der Krawalle in der Provinz Al-Kaljubija war den Angaben nach zunächst ein Streit über die Nutzung einer Straße im Ort Al-Chusus. Koptische Christen machen in Ägypten zehn Prozent der Bevölkerung aus. Anlässlich des Osterfestes hatte Präsidentschaftskandidat al-Sisi dem Koptenpapst Tawadros II. einen Besuch abgestattet. (dpa)

Khaled Elfiqi