Washington. Um bei der Wahl in den USA auch moderate Bürger zu erreichen, müsste Trump sich entradikalisieren. Doch danach sieht es nicht aus.
Der „Super Tuesday“ in den USA hat das erwartete (oder befürchtete) Ergebnis gebracht. Wenn nicht eine Geschworenen-Jury, Aliens einer fremden Galaxie oder die Einsicht der Hauptakteure in ihre groteske Unbeliebtheit die Lage neu aufmischen, werden sich sehr zum Verdruss der meisten Amerikaner am 5. November Joe Biden und Donald Trump (zusammen 158 Jahre alt) erneut um die Macht im Weißen Haus balgen. Dabei stellen sich spannende Fragen: Werden wir eine Häutung Trumps erleben?
Wird der republikanischeEx-Präsident in Ton und Inhalt den bis ins Rechtsextreme abgedrifteten Spalter und Möchtegern-Diktator ablegen und sich politisch-konzeptionell moderaten Konservativen und Parteiunabhängigen andienen? Oder wird es noch mehr Trommelfeuer für die Ultra-MAGA-Fans geben, die der Demokratie überdrüssig sind und sich einen Autokraten wünschen, der in Washington ausmistet?
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US-Vorwahlen: Nikki Haley gewann moderate Wähler, ohne die Trump nicht gewinnen kann
Präsidentschaftswahlen in Amerika werden nie an den Rändern gewonnen werden – sondern in der Mitte. Dort siedeln moderate Republikaner und die Unabhängigen mit besserer Schulbildung. Es sind die Frustrierten im Zwei-Parteien-System. Bei ihnen hat Trump die größten Probleme. Nicht er, sondern Nikki Haley, die ihre Kandidatur mangels Chancen doch noch begrub, räumte bei dieser Klientel ab. Ohne diese Wähler wird Trump im November scheitern.
Kann er sich neu erfinden? Kommen ihm bei Themen wie Abtreibung, illegale Einwanderung oder dem Ukraine-Krieg doch noch anschlussfähige Ideen über die Lippen? Eher nicht. Im Gegenteil ist Trumps Rhetorik noch schlimmer geworden. Die Klammer, die alles zusammenhält, ist sein Hass auf die als Staatsfeinde verunglimpften Demokraten. Keine attraktive Botschaft für Wähler, die ohne Radau und Drama regiert werden wollen.