London. Greenpeace-Aktivisten haben das Haus des britischen Premiers Sunak mit schwarze Stoff verhüllt. Das ist der Grund für ihren Protest.

Umweltschützerinnen und -schützer von Greenpeace sind für ihre provokanten Protestaktionen, für die sie auch mal an den Rand der Legalität und darüber hinaus gehen, bekannt. Das bekommt aktuell der britische Premierminister Rishi Sunak zu spüren: Hätte er heute Morgen aus dem Fenster seiner Villa im nordenglischen Yorkshire geblickt, hätte er im wahrsten Sinne des Wortes schwarz gesehen.

Der Grund: Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten sind am Vormittag auf die Villa des konservativen Politikers geklettert und haben diese in 200 Meter erdöl-schwarzen Stoff gehüllt. Damit wollen sie nach eigenen Angaben auf "die gefährlichen Folgen einer neuen Bohrwut hinzuweisen".

Greenpeace verhüllt Sunaks Villa: Das steckt hinter dem Protest

Die Proteste zielen auf die Pläne der britischen Regierung, die Hunderte neue Lizenzen für Öl- und Gasbohrungen in der Nordsee vergeben will. Diese kritisierten die Greenpeace-Mitglieder auch mit einem Transparent, dass sie vor Sunaks Villa entrollten. Darauf zu lesen: "Rishi Sunak – Öl-Profite oder unsere Zukunft?"

Noch am Montag hatte der Premierminister das Vorhaben seiner Regierung verteidigt. "Heute mehr als je zuvor ist es unerlässlich, dass wir unsere Energiesicherheit stärken", erklärte er. Verschiedene Umwelt- und Klimaschutzorganisationen, darunter auch Greenpeace, warfen ihm dagegen ein politisches Manöver auf Kosten der Umwelt vor.

Greenpeace verurteilt Erdöl-Pläne der britischen Regierung

Es handle sich um eine "rücksichtslose Entscheidung der britischen Regierung", teilte Greenpeace mit. "Wir brauchen eine Regierung, die in ein sauberes, erschwingliches Energiesystem investiert." Nur so könne man die Krise der Lebenshaltungskosten in den Griff bekommen, Energiesicherheit gewährleisten und ein sicheres Klima bewahren.

Auf Twitter begrüßten zahlreiche Nutzer und Nutzerinnen die Aktion, die an die Werke der Verhüllungskünstler Cristo und Jeanne-Claude erinnern, und bezeichneten sie unter anderem als "brillant". Andere forderten dagegen die Verhaftung der Aktivistinnen und Aktivisten. (nfz)