Berlin. Die Deutschen arbeiten im Schnitt 34,7 Stunden pro Woche. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Was Vollzeitkräfte wirklich schaffen.

Die tarifliche Arbeitszeit in Deutschland liegt für Vollzeitbeschäftigte zwischen 35 und 40 Stunden – je nach Branche und Beruf. Da viele Menschen teilzeitbeschäftigt sind, beträgt die durchschnittliche Arbeitszeit 34,7 Stunden je Erwerbstätigen, wie aus jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes für 2021 hervorgeht. In Durchschnitt arbeiten Vollzeitbeschäftigte danach 40,5 Stunden und Teilzeitbeschäftigte 20,8 Stunden wöchentlich.

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Vollzeitbeschäftigte verdienten im Jahr 2022 im Schnitt 4105 Euro brutto. Das individuelle Gehalt weicht davon jedoch meistens ab und ist von vielen Faktoren wie Beruf, Branche, Bildungsabschluss, Alter und Geschlecht abhängig. In diesem Jahr erhalten 46,8 Prozent aller Tarifbeschäftigten ein Urlaubsgeld von durchschnittlich 1602 Euro. Westdeutsche bekommen mit 1648 Euro jedoch 479 Euro mehr als Ostdeutsche mit 1169 Euro.

Vier-Tage-Woche ist mit Lohnabschlägen möglich

Das Renteneintrittsalter wird seit zwölf Jahren schrittweise von damals 65 Jahren auf 67 Jahre bis zum Jahr 2031 erhöht. Die meisten Männer und Frauen ab dem Jahrgang 1964 können somit erst mit 67 Jahren in Rente gehen. Es gibt zwar Möglichkeiten, das Berufsleben früher zu beenden – allerdings in der Regel nur mit Abschlägen bei den Rentenbezügen oder für solche, die mindestens 45 Jahre gearbeitet haben. Immer wieder wird über eine Erhöhung des Renteneintrittsalters im Zuge des demografischen Wandels diskutiert, Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt dies derzeit ab.

ILLUSTRATION - Zum Themendienst-Bericht von Sabine Meuter vom 26. August 2022: Gefährdet für aktinische Keratosen sind Menschen, die viel in der Sonne sind - auch beruflich wie Dachdecker. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
ILLUSTRATION - Zum Themendienst-Bericht von Sabine Meuter vom 26. August 2022: Gefährdet für aktinische Keratosen sind Menschen, die viel in der Sonne sind - auch beruflich wie Dachdecker. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++ © dpa-tmn | Patrick Pleul

Eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich wird zwar von manchen Menschen gewünscht, wird aber nur von wenigen Unternehmen angeboten – wie etwa von SAP. Der Konzern will die Zufriedenheit der Mitarbeitenden verbessern und ihre Produktivität erhöhen. Wer gerne nur vier Tage arbeiten möchte, kann dies heute in der Regel über Teilzeitregelungen und entsprechende Lohnabschläge erwirken.

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Homeoffice – noch nicht per Gesetz, aber in der Praxis

In Deutschland gibt es kein gesetzliches Recht auf Homeoffice. Im Zuge der Corona-Pandemie nutzen jedoch zahlreiche Arbeitgeber die Chance, ihre Beschäftigten von Zuhause aus arbeiten zu lassen. Die Rückkehr in die Betriebe hat jedes Unternehmen betriebsintern geregelt. Laut Statistischem Bundesamt arbeiteten 2022 insgesamt 24,2 Prozent aller Erwerbstätigen zumindest zeitweise im Homeoffice. Laut einer Studie des Münchner Ifo-Instituts sind Erwerbstätige derzeit im Schnitt einen Tag in der Woche im Heimbüro. Das Bundesarbeitsministerium will bald einen Gesetzentwurf zum Thema vorlegen.

Über Siestas – verlängerte Mittagspausen – wird angesichts des heißen Sommers diskutiert, aber es gibt keine Gesetzesinitiativen dazu. Vor allem Gewerkschaften begrüßen dies für Beschäftigte, die im Freien arbeiten müssen. Arbeitgeberverbände zeigen sich offen.