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Ukraine-Krieg: Türkei blockiert Nato-Beitrittsgespräche

| Lesedauer: 71 Minuten
Nato-Beitritt: So geht es weiter für Schweden und Finnland

Nato-Beitritt: So geht es weiter für Schweden und Finnland

Schweden und Finnland haben einen Antrag auf Aufnahme in die Nato gestellt. Normalerweise dauert der Beitrittsprozess viele Monate, doch diesmal könnte er verkürzt werden - wenn alle Länder mitspielen.

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Die Türkei hat den Beginn der Beitrittsgespräche der Nato mit Finnland und Schweden zunächst verhindert. Alle News zum Krieg im Blog.

  • Im Rahmen eines Ringtausches liefert Deutschland 15 Panzer an Tschechien
  • Die Türkei hat die Nato-Beitrittsgespräche mit Finnland und Schweden zunächst blockiert
  • Ursula von der Leyen stellt der Ukraine bis zu neun Milliarden Euro Soforthilfe in Aussicht
  • Der Kreml wirft der Ukraine einen mangelnden Willen zur Fortsetzung von Verhandlungen vor
  • Die Bundesregierung stimmt der Nato-Aufnahme von Schweden und Finnland zu
  • Dieser Newsblog wird nicht mehr aktualisiert, alle neueren Entwicklungen lesen Sie in diesem Liveticker.

Berlin/Kiew/Moskau. Seit fast zwölf Wochen greift Russland die Ukraine an. Vor allem im Osten des Landes gehen die Angriffe weiter. In dem umkämpften Gebiet Donezk sind am Dienstag nach ukrainischen Behördenangaben sieben Zivilisten getötet worden. Präsident Wolodymyr Selenskyj zählte außerdem Raketenangriffe und Bombardements in den Gebieten Lwiw, Sumy, Chernihiv und Luhansk auf. Das russische Militär wolle damit die Misserfolge im Osten und Süden kompensieren.

Unterdessen zeigt sich Russland im Ukraine-Krieg entschlossen, das besetzte Gebiet Cherson in der Südukraine an sich zu binden. Die Region um die Hafenstadt werde einen "würdigen Platz in unserer russischen Familie" einnehmen, sagte Russlands Vize-Regierungschef Marat Chusnullin bei einem Besuch in Cherson am Dienstag.

Liveblog zum Ukraine-Krieg von Mittwoch, 18. Mai: Ende des Newsblogs

18.00 Uhr: Dieser Newsblog wird nicht mehr aktualisiert. Neuere Entwicklungen können Sie unserem aktuellen Liveblog verfolgen.

Russland schließt Moskauer Büro des kanadischen Senders CBC

17.42 Uhr: Der öffentliche kanadische TV-Sender CBC muss auf Anordnung der russischen Behörden sein Büro in Moskau schließen. Den CBC-Journalisten würden nun Akkreditierungen und Visa entzogen, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch. Der Schritt sei eine Reaktion auf das Sendeverbot für Russlands Staatssender RT (früher: Russia Today) in Kanada.

Kanada hatte die Verbreitung des Senders, der immer wieder als Propagandainstrument des Kreml in der Kritik steht, rund drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unterbunden. Auch in der EU ist die Verbreitung von RT mittlerweile verboten. Zudem ist auch RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan mit EU-Sanktionen belegt.

Separatisten: Noch über tausend ukrainische Soldaten in Stahlwerk in Mariupol

17.38 Uhr: Im belagerten Stahlwerk der ukrainischen Hafenstadt Mariupol halten sich nach Angaben pro-russischer Separatisten noch gut tausend ukrainische Soldaten auf, darunter auch deren Kommandeure. Anfangs seien mehr als 2000 Kämpfer auf dem Gelände des Asow-Stahlwerks gewesen, sagte der Separatistenführer Denis Puschilin aus der selbsternannten Volksrepublik Donezk am Mittwoch im Mariupol. Da sich seit Montag mehr als 900 ukrainische Soldaten ergeben hätten, seien nun noch "etwas mehr als die Hälfte" in dem Werk.

"Kommandeure und ranghohe Kämpfer des Asow-Regiments sind bisher nicht herausgekommen", sagte der Separatistenführer, der bei einer vom russischen Verteidigungsministerium organisierten Pressereise nach Mariupol mit Journalisten sprach.

Im April hatte der Kreml nach wochenlanger Belagerung erklärt, die Kontrolle über die ukrainische Hafenstadt Mariupol übernommen zu haben. Allerdings hatten sich hunderte ukrainische Soldaten im Tunnelsystem unter dem riesigen Industriekomplex verschanzt und wurden von russischen Truppen belagert. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums haben sich seit Montag 959 ukrainische Soldaten auf dem Werksgelände in Mariupol ergeben.

Gouverneur von russischer Grenzregion wirft Ukraine Beschuss vor

17.28 Uhr: Der Gouverneur der westrussischen Region Belgorod hat der Ukraine erneut den Beschuss einer Ortschaft unweit der Grenze vorgeworfen. Dabei sei ein junger Mann verletzt worden, teilte Wjatscheslaw Gladkow am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. Der Mann werde medizinisch behandelt, sei aber nicht in Lebensgefahr. Gladkows Aussagen zufolge wurden zudem sechs Wohnhäuser, ein Auto und eine Starkstromleitung beschädigt.

Der Ort Solochi liegt etwa zehn Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. In der vergangenen Woche wurde Solochi nach russischen Angaben schon einmal beschossen. Damals kam bei dem Angriff demnach ein 18-jähriger Mann ums Leben, sieben weitere Menschen wurden verletzt. Auch die benachbarte Region Kursk meldete am Mittwoch einen Angriff auf ein Dorf. Dabei soll aber niemand zu Schaden gekommen sein.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Deutschland liefert 15 Panzer an Tschechien – Ringtausch zugunsten der Ukraine

17.21 Uhr: Im Rahmen eines Ringtausches will Deutschland 15 Panzer des Typs Leopard 2 A4 nach Tschechien liefern – und dadurch die Weitergabe tschechischer Waffen an die Ukraine ermöglichen. "Tschechien liefert schwere Waffen, wir helfen beim Schließen der Lücken mit Leopard-Panzern aus deutschen Industriebeständen", erklärte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Mittwoch in Berlin. Der Ringtausch sei ein "sehr gutes Beispiel dafür, wie wir der Ukraine schnell und unkompliziert in ihrem mutigen Kampf gegen die russische Aggression beistehen können".

Das tschechische Kabinett hatte dem Tauschverfahren am Mittwoch zugestimmt. Nach Informationen aus dem Bundesverteidigungsministerium kommen die Leopard-Panzer aus den Beständen der deutschen Rüstungsindustrie. An Tschechien sollen neben den Panzern auch Munition und Ersatzteile geliefert werden. Zudem werde die Bundeswehr die Ausbildung tschechischer Soldatinnen und Soldaten unterstützen. Die Kosten dafür trage der Bund.

Tschechien will der Ukraine schwere Waffen aus ehemaligen sowjetischen Beständen liefern, mit denen die ukrainischen Soldaten vertraut sind. Um keine Lücken in der Verteidigungsfähigkeit Tschechiens entstehen zu lassen, sichert Deutschland in dem Ringtausch zu, "diese Abgabe adäquat zu kompensieren", wie es aus dem Ministerium heißt. Es handle sich um eine "signifikante" Unterstützung.

Russland räumt Schwierigkeiten und Fehler im Ukraine-Krieg ein

16.15 Uhr: Russland hat in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine Schwierigkeiten und Fehler eingeräumt, aber eine Fortsetzung der Kämpfe angekündigt. "Trotz aller Schwierigkeiten wird die militärische Spezialoperation bis zum Ende fortgeführt", sagte der stellvertretende Sekretär des nationalen Sicherheitsrates, Raschid Nurgalijew, am Mittwoch. Trotz der Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine laufe die Operation weiter. Es würden alle "Aufgaben – darunter die Entmilitarisierung und die Entnazifizierung sowie der Schutz der Donezker und Luhansker Volksrepubliken – komplett umgesetzt", sagte der frühere Innenminister.

Der Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus, Ramsan Kadyrow, sprach sogar von "Fehlern" zum Start des am 24. Februar begonnen Krieges gegen die Ukraine. "Am Anfang gab es Fehler, einige Unzulänglichkeiten gab es, aber jetzt läuft alles hundertprozentig nach Plan", sagte Kadyrow auf einem politischen Forum. Die von Präsident Wladimir Putin gestellten Aufgaben würden in vollem Umfang erfüllt.