Newsblog

Ukraine: Erneuter russischer Angriff im Donbass erwartet

| Lesedauer: 42 Minuten
Baerbock: Deutsche Militärhilfe für die Ukraine "so lange wie nötig"

Baerbock: Deutsche Militärhilfe für die Ukraine "so lange wie nötig"

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat der Ukraine militärische Unterstützung zugesagt, "so lange die Ukraine diese Unterstützung zur Selbstverteidigung ihres Landes braucht". Sie äußerte sich anlässlich eines Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Berlin.

Beschreibung anzeigen

Die Ukraine bereitet sich auf eine neue russische Offensive im Osten des Landes vor. Mehr Infos zum Krieg in der Ukraine im Blog.

  • Die Ukraine bereitet sich auf eine neue russische Offensive im Osten des Landes vor
  • Die ukrainischen Streitkräfte greifen nach Angaben der Regierung in Kiew im Gegenzug russische Einheiten an der Ostfront an
  • Die ukrainische Armee soll bis zur russischen Grenze vorgestoßen sein
  • Die ukrainische Post plant eine ESC-Sonderbriefmarke
  • Nato-Generalsekretär glaubt: Russland kann Ukraine-Krieg verlieren
  • Dieser Blog ist geschlossen. Weitere News zum Ukraine-Krieg finden Sie in unserem neuen Blog.

Berlin/Kiew/Moskau. Seit zweieinhalb Monaten greift Russland die Ukraine an. In der Region Charkiw zeigt die Gegenoffensive Erfolge. Laut ukrainischem Verteidigungsministerium sind Einheiten einer Freiwilligen-Brigade bis an die Grenze zu Russland vorgestoßen. Zuletzt hatte es immer wieder Meldungen aus der Region gegeben, nach denen die russische Armee in der Gegend zurückgedrängt wurde.

In der Ostukraine gehen die Kämpfe derweil weiter. Aus der Region Luhansk meldet der regionale Gouverneur, die Ukraine kontrolliere noch etwa zehn Prozent des Gebiets. Insbesondere die Außenbezirke der Städte Rubischne, Sjewjerodonezk und Lyssytschansk hätten die Russen bislang nicht einnehmen können. In der ebenfalls ostukrainischen Region Donezk wurden unterdessen am Sonntag laut der Regionalverwaltung bei russischen Angriffen drei Zivilisten getötet und 13 weitere verletzt.

Liveblog zum Ukraine-Krieg von Montag, 16. Mai: McDonald's zieht sich aus Russland zurück

13.28 Uhr: Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zieht sich der US-Fastfoodkonzern McDonald's komplett aus Russland zurück. Das teilte das Unternehmen mit. Seine rund 850 Filialen in Russland hatte McDonald's bereits Anfang März geschlossen, nun will es sie verkaufen.

Das Unternehmen sei zu dem Schluss gekommen, dass das Eigentum an den russischen Aktivitäten nicht mehr haltbar und auch nicht mehr im Sinne der Unternehmenswerte sei. Die Markensymbole soll der neue Besitzer der Restaurants nicht weiter nutzen können. Für den Rückzug aus Russland wird McDonald's nach eigenen Angaben Sonderkosten in Höhe von 1,2 bis 1,4 Milliarden US-Dollar verbuchen, unter anderem für Abschreibungen und Fremdwährungsverluste.

Scholz will Gespräche mit Putin fortsetzen

13.01 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz will seine Vermittlungsversuche im Ukraine-Krieg mit Russlands Präsident Wladimir Putin fortsetzen. Das Kriegsgeschehen drohe sich hin zu einem Stellungskrieg zu verändern, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. In dieser Phase sei es wichtig, "dass man jetzt versucht, wieder in Gespräche zu kommen, wie man das Töten, das Schießen beenden kann".

Scholz habe dazu die Initiative ergriffen und in der vergangenen Woche erst mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dann nach Wochen der Funkstille auch mit Putin telefoniert. Er versuche, "den diplomatischen Pfad da wieder zu beschreiten, so schwer das auch ist". Mit Putin habe Scholz vereinbart, das Gespräch fortzusetzen. Die Situation sei sehr schwierig und verfahren, es dürfe aber trotzdem nichts unversucht bleiben.

EU-Kommission drückt Prognose für Wirtschaftswachstum auf 2,7 Prozent

11.10 Uhr: Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für die europäische Wirtschaft wegen des Krieges in der Ukraine drastisch nach unten korrigiert. Die Wirtschaft der EU sowie der Euro-Länder werde in diesem Jahr nur um 2,7 Prozent wachsen statt wie bisher erwartet um 4 Prozent, wie aus der am Montag in Brüssel vorgelegten Frühjahrsprognose der Behörde hervorgeht.

Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Erneut Verletzte nach russischem Raketenangriff bei Odessa

10.58 Uhr: Durch einen russischen Raketenangriff in der Nähe der Hafenstadt Odessa im Süden der Ukraine ist ukrainischen Militärangaben zufolge eine touristische Unterkunft zerstört worden. Das Kommando Süd der ukrainischen Streitkräfte berichtete von mindestens drei verletzten Zivilisten. Zudem sei Feuer ausgebrochen. Ziel war demnach eine zuvor schon angegriffene und beschädigte Brücke über der Mündung des Flusses Dnister. Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete unterdessen mehr als 100 Luftangriffe auf militärische Infrastruktur in der Ukraine in der Nacht zu Montag. Zudem seien Raketen auf mehr als 300 Ziele abgefeuert worden, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Russland versucht offenbar Siewerodonezk einzunehmen

10.44 Uhr: In der ostukrainischen Region Luhansk bleibt die Lage nach Angaben des dortigen Gouverneurs Serhij Gaidai schwierig. Die russischen Truppen versuchten weiterhin, die Stadt Siewerodonezk einzunehmen, sagt Gaidai im Fernsehen.

Die Anführer der selbst ernannten Volksrepublik Lugansk hätten die Generalmobilmachung ausgerufen. Die Volksrepublik Lugansk wird von Russland, nicht aber international anerkannt und erstreckt sich über das von pro-russischen Separatisten kontrollierte Gebiet in der ukrainischen Region Luhansk.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Ukraine kündigt Gegenoffensive bei Charkiw an

10.16 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte greifen nach Angaben der Regierung in Kiew russische Einheiten an der Ostfront an. Die Kämpfe in der Nähe von Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, seien "unsere Gegenoffensive", sagt der Berater des Innenministeriums, Wadym Denissenko, im Fernsehen. "Sie kann nicht mehr gestoppt werden." Dank dieser Offensive könnten ukrainische Soldaten den russischen Truppen in den Rücken fallen.

Russland sieht NATO-Beitritt Schwedens und Finnlands als Fehler

9.26 Uhr: Ein NATO-Beitritt Schwedens und Finnlands wäre nach Einschätzung der russischen Regierung ein Fehler mit weitreichenden Konsequenzen. Ein solcher Schritt würde die weltweite Lage radikal ändern, sagt Vize-Außenminister Sergej Rjabkow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Schweden und Finnland sollten sich keine Illusionen darüber machen, dass Russland ihre Entscheidung so einfach hinnehmen würde, sagt Rjabkow. In den beiden skandinavischen Ländern beraten im Laufe des Tages die Parlamente über die Vorschläge der Regierungen, dem westlichen Militärbündnis beizutreten.