Wolfsburg. 300 weitere Entwickler bildet der Konzern in seiner eigenen „Fakultät 73“ aus.

Volkswagen stellt im kommenden Jahr 2500 Mitarbeiter in seiner neuen Software-Einheit ein. Sie sollen bei den Marken VW Pkw, VW Nutzfahrzeuge, Audi, Porsche und MAN in Deutschland beschäftigt werden. Wie der Konzern am Sonntag mitteilte, werden zusätzlich 300 Teilnehmer der konzerneigenen „Fakultät 73“ im Laufe des Jahres 2020 zu Software-Entwicklern qualifiziert.

Der Autobauer plant, ab dem Jahreswechsel seine IT-Kompetenzen in einer eigenen Organisation namens „Car.Software“ zusammenzuführen. Heute arbeiten im VW-Konzern weltweit rund 12.000 Software-Entwickler, Experten für Künstliche Intelligenz, Vernetzung, Elektrifizierung und Co. Die auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrten Fachkräfte umwarb der VW-Konzern mit einer eigens initiierten Kampagne. „Vor einigen Monaten haben wir mit einer crossmedialen Kampagne stärker als bisher darauf aufmerksam gemacht, dass wir auch für Digital-Experten top-attraktiv sind. Nun spricht sich in der IT-Szene herum: Volkswagen bietet erstklassige Entwicklungsmöglichkeiten“, sagte Personalvorstand Gunnar Kilian am Sonntag..

Nach früheren Angaben will das Unternehmen rund 3000 eigene Experten zum Großteil aus Beteiligungen der VW-Gruppe einsetzen – bis 2025 sollen es inklusive externer Einstellungen, Firmenübernahmen und Fachleuten aus den Konzernmarken selbst mehr als 10.000 werden. In der „Fakultät 73“ des Konzerns werden seit Frühjahr 2019 Teilnehmer in einer zweijährigen Ausbildung zu IT-Experten ausgebildet. Kommendes Frühjahr soll der zweite Jahrgang starten, im Herbst der dritte. Pro Jahrgang werden 100 Teilnehmer qualifiziert. Allein in den Starter-Jahrgang hat VW nach früheren Angaben 20 Millionen Euro investiert.

Der Aufbau stärkerer hausinterner IT-Fähigkeiten und Software-Entwicklung gehört zu den strategischen Schwerpunkten des VW-Konzernchefs Herbert Diess. Ziel ist unter anderem ein digitales „Ökosystem“, das Schnittstellen zwischen Anwendungen im Auto, dem Hersteller und verschiedenen Dienstleistern bietet. Der Anteil selbst entwickelter Software soll von derzeit weniger als 10 auf mehr als 60 Prozent steigen, wie VW bereits angekündigt hatten. Die IT-Einheit soll Standorte in Wolfsburg, Ingolstadt und Berlin sowie in Seattle und Peking haben.