Hannover. Die Bilanzsumme der Landesbank fällt erstmal auf unter 150 Milliarden Euro.

Die Norddeutsche Landesbank (Nord-LB) liegt nach eigenen Angaben bei der Restrukturierung der Bank im Plan. „Wir haben unsere Kosten entgegen dem Branchentrend weiter deutlich reduziert“, erklärte der Nord-LB-Vorstandsvorsitzende Thomas Bürkle am Dienstag laut Mitteilung. Auch der Bilanzsummen-Abbau werde konsequent fortgeführt.

Die Bilanzsumme lag nach den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres bei 148,2 Millionen Euro und sank damit seit Jahresende um 4 Prozent – erstmals nach Angaben der Bank auf unter 150 Milliarden Euro. Bis 2024 will das Institut seine Bilanzsumme durch eine Verkleinerung des Geschäfts in allen Bereichen auf 95 Milliarden Euro senken.

Nord-LB steigert Nachsteuer-Gewinn

Der Zinsüberschuss ging von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahresquartal um 27 Prozent auf 258 Millionen Euro zurück. Grund dafür ist neben dem Abbau der Bilanzsumme die Reduzierung des Schiffsfinanzierungsportfolios. Im Frühjahr hatte die Bank ein 2,6-Milliarden-Portfolio an den Privatinvestor Cerberus verkauft. Faule Schiffskredite mit einem Volumen von rund 4,9 Milliarden Euro will die Landesbank „zügig“ in Eigenregie abbauen. Wegen der dafür erhöhten Risikovorsorge lag die harte Kernkapitalquote auf historisch niedrigen 6,75 Prozent.

Den Provisionsüberschuss konnte die Nord-LB in den ersten drei Monaten hingegen steigern – um das doppelte auf 34 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 65 Millionen Euro leicht unter Vorjahresniveau (68 Millionen). Nach Steuern verbuchte die Bank einen Gewinn von 54 Millionen Euro – ein Plus von 26 Prozent. Zu den ertragsstärksten Bereichen zählten laut Nord-LB das Firmenkundengeschäft, Projektfinanzierungen für Energie- und Infrastrukturkunden sowie das Immobiliengeschäft. „Der positive Start ins Jahr ändert nichts an unserer Prognose für das Gesamtjahr“, erklärte Bürkle. Man gehe weiterhin davon aus, das Gesamtjahr 2019 mit einem Verlust abzuschließen. Für das zweite Halbjahr plant die Nord-LB, zu der auch die Braunschweigische Landessparkasse gehört, „hohe Restrukturierungsaufwendungen“.

10 Millionen Euro schlagen für Restrukturierungskosten zu Buche

Schon im ersten Quartal fallen erstmals 10 Millionen Euro für Restrukturierungen an. Zugleich sanken die Ausgaben für die Verwaltung im Vergleich zum Vorjahresquartal von 291 Millionen Euro um 9 Prozent auf 265 Millionen Euro. Die Nord-LB will bis 2024 ihre Mitarbeiterzahl auf 2800 bis 3200 reduzieren, Ende 2018 gab es 5650 Arbeitsplätze bei der Landesbank.

Sie hatte wegen maroder Schiffskredite Milliardenverluste verzeichnet und benötigt eine Finanzspritze von rund 3,63 Milliarden Euro. Die Europäische Kommission muss das geplante Rettungspaket noch billigen. Bürkle sagte: „Auch bei der Umsetzung der beschlossenen Kapitalmaßnahmen liegen wir weiterhin im Plan.“