Wolfsburg. Gebaut werden soll das Elektro-Auto erst Ende des Jahres in Zwickau. Ausgeliefert werden die Modelle im nächsten Jahr.

Durch die sozialen Netzwerke spukten am Donnerstag bereits Fake-News. Der ID.3, das erste rein-elektrische Modell der neuen VW-Fahrzeuggeneration, sei nicht mehr verfügbar, hieß es. Das wäre schon ein Hammer gewesen, denn erst seit Mittwoch kann das Auto vorbestellt werden – dabei wird es in seiner finalen Version noch nicht gebaut und erst 2020 ausgeliefert. Einen solchen Zuspruch hat das Auto dann aber doch nicht gefunden. Nach VW-Angaben wurden in den ersten 24 Stunden aber immerhin mehr als 10.000 Registrierungen gezählt. Für das Registrierungsverfahren sind 30.000 ID.3 vorgesehen, am Donnerstag waren also noch 20.000 zu vergeben.

Wer sich für den ID.3 interessiert, kann sich bei VW registrieren und muss 1000 Euro hinterlegen. Offiziell präsentiert wird das Auto erst auf der Internationalen Automobil-Ausstellung, die im September in Frankfurt ihre Pforten öffnet. Und erst dann kann das Auto verbindlich bestellt werden. Frühbucher, also Kunden, die sich bereits jetzt registrieren, sollen Vortritt bekommen. Wer sich registriert hat, das Auto aber später doch nicht will, kann die Registrierung bis April 2020 stornieren und erhält seine 1000 Euro zurück, verspricht VW.

Gebaut werden soll der ID.3 im Werk Zwickau. Wie der Autobauer mitteilte, liegt der Umbau des Werks im Plan. Bislang seien dort mehr als 200 Vorserien-Fahrzeuge des ID.3 gefertigt worden. Die Serienproduktion soll Ende des Jahres anlaufen. Ab Ende 2020 sollen in Zwickau dann nur noch E-Fahrzeuge produziert werden – für die Marke VW und weitere Konzernmarken. Aktuell laufen in Zwickau der Golf und der Golf-Variant vom Band. Die Volumen beider Modelle sollen künftig vom Werk Wolfsburg übernommen werden – dort gibt es sozusagen eine Golf-Konzentration.

Die Produktion von E-Autos im sächsischen Zwickau soll schrittweise hochgefahren werden. Vorgesehen ist eine Jahreskapazität von 330.000. Zum Vergleich: Im Werk Wolfsburg wurden in Spitzenzeiten mehr als 800.000 Autos gebaut, im vergangenen Jahr 704.000. Mit der Umstellung der Produktion in Zwickau ändern sich auch die Anforderungen an viele Mitarbeiter. Sie müssen zum Beispiel zur Elektrotechnik geschult werden. Nach VW-Angaben wurden bisher 2800 der 8000 Mitarbeiter qualifiziert.

Wie auch die Verbrenner-Modelle werden die neuen E-Autos in einem Baukasten-Verfahren produziert, das Produktionsschritte und Bauteile standardisiert und so Kosten senken soll. Das Verfahren für die E-Autos heißt MEB – Modularer Elektrifizierungs-Baukasten.