Braunschweig. Zu den besten Meistern des Jahrgangs gehören zwei Braunschweiger und ein Salzgitteraner.

Vor rund 1600 Gästen haben die 376 Handwerker, die im vergangenen Jahr ihre Meister-Prüfung vor der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade abgelegt haben, ihre Urkunden erhalten. Die größte Gruppe bildeten dabei die Landmaschinen-Mechaniker mit 55 neuen Meistern, wie die Kammer mitteilte.

Beste Friseurin kommt aus Braunschweig

Darauf folgten Kraftfahrzeug-Techniker mit 54 Meistern sowie Augenoptiker und Dachdecker mit je 41 neuen Meistern. 62 der Meister seien Frauen, davon 31 Augenoptikerinnen und 22 Friseurinnen. Die beste Friseurin des Jahrgangs ist Alina Zilinski aus Braunschweig.

Ebenfalls zu den Jahrgangsbesten zählen Benjamin Sievers, Installateur und Heizungsbauer aus Salzgitter, und Joshua Itschner, Kraftfahrzeug-Techniker aus Braunschweig. Kammerpräsident Detlef Bade gratulierte den neuen Meistern bei dem Festakt in der Braunschweiger Stadthalle: „Der Meisterbrief ist das Gütesiegel im Handwerk“, sagte er. „Er steht nicht nur für Ihre berufliche Zukunft, sondern für die Zukunft unseres gesamten Wirtschaftsbereichs.“

Besonders betonte Bade – der selbst Schornsteinfeger-Meister ist – die Bedeutung des Meisterbriefs für die Nachwuchssicherung. „Wenn es immer weniger Meister gibt, dann gibt es auch immer weniger Fachleute, die ihr Wissen an junge Menschen weitergeben können.“ Und wenn keine Azubis nachkämen, fehlten dem Handwerk irgendwann die Fachkräfte.

Kammer fordert Rückkehr zur Meisterpflicht

Vor diesem Hintergrund begrüßte der Kammerpräsident, dass die Bundesregierung die „Fehlentwicklungen“ seit 2004 korrigieren und den Meisterbrief stärken wolle. Damals war die Meisterpflicht für 53 der 94 Handwerksberufe abgeschafft worden. Seitdem brauchen etwa Rollladen- und Jalousienbauer oder Gold- und Silberschmiede keinen Qualifikationsnachweis mehr, um selbstständig am Markt zu sein.

Zwar sei dadurch die Zahl der Betriebe gestiegen, berichtete Bade. Aber: „Die Abschaffung des Meisters hat spürbare Folgen in den betroffenen Gewerken hinterlassen, nämlich weniger Fachkräfte, weniger Ausbildung und nicht selten auch weniger Qualität.“ Aktuell prüfe eine Arbeitsgruppe im Bundestag, wie die Meisterpflicht wieder eingeführt werden könne. „Angesichts der breiten Unterstützung für eine Wiedereinführung in den zulassungsfreien Gewerken erwarten wir, dass die Bundesregierung zeitnah einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorlegt.“