Braunschweig. Sparkassen stellen sich laut einem Bericht gegen die Herauslösung der Braunschweigischen Landessparkasse. Auch mehr Stellen sollten entfallen.

Das Land Niedersachsen und Sparkassen haben sich nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ bei der Rettung der Nord-LB zerstritten. Außerdem streiten demnach auch Sparkassen untereinander. Die niedersächsischen Institute wollen laut dem Bericht, dass die Braunschweigische Landessparkasse (BLSK) nicht wie geplant herausgelöst wird, sondern Teil der Landesbank bleibt.

Dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) dürfte jedoch daran gelegen sein, dass die BLSK eigenständig wird. Das hatte auch das Land angekündigt. Ein Sprecher des niedersächsischen Finanzministeriums sagte unserer Zeitung am Freitag, die BLSK könne mittelfristig aus der Bank herausgelöst werden. „Da sind noch keine Entscheidungen gefallen.“ Man habe aber zunächst den Fokus auf der Nord-LB. Mögliche Diskussionen im Sparkassenlager wolle er nicht kommentieren.

Der Sprecher verwies auf die laufenden Gespräche zur Neuaufstellung der Landesbank. Dabei verfolgen die Geldgeber Niedersachsen und Sparkassenverbände naturgemäß unterschiedliche Interessen. So ist dem Land etwa daran gelegen, dass die Landesbank, die regionaler werden soll, nicht zu klein gerät – daran hängen die künftigen Geschäftsfelder der Landesbank und damit auch Arbeitsplätze.

Das Sparkassenlager fordert laut dem Bericht, dass bei der Nord-LB 3000 bis 4000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Diese Größenordnung hatte Verdi für den Fall befürchtet, dass Privatinvestoren einsteigen. Dass auch bei der öffentlich-rechtlichen Lösung mehr als die bereits angekündigten 1250 von zuletzt 5900 Stellen entfallen werden, scheint klar. Doch das Land dürfte hoffen, dass nun deutlich weniger Jobs verlorengehen.

Die Sprecher des niedersächsischen Sparkassenverbands und des DSGV wollten sich nicht zu dem Bericht äußern. Das Land hatte insgesamt 2,5 Milliarden Euro für die Rettung der Nord-LB zugesagt, davon eine Milliarde in Form von Garantien. Laut Sparkassenkreisen sei es davon nun abgerückt, schreibt die „Süddeutsche“. Die Sparkassen wollen insgesamt gut eine Milliarde Euro beisteuern. Das Tauziehen um die Neuausrichtung gewinnt nun offenbar an Schärfe.