Washington. Der Minister und sein US-Amtskollege Acosta setzen sich gegen Kinder- und Zwangsarbeit ein.

Deutschland und die USA wollen sich gemeinsam für menschenwürdige Arbeit einsetzen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und sein US-Amtskollege Alexander Acosta kündigten an, dass die beiden Länder sich stärker als bisher für nachhaltige Lieferketten einsetzen wollen. Zudem wollen sie globale Initiativen gegen Kinder- und Zwangsarbeit sowie gegen Menschenhandel unterstützen.

Die beiden Minister unterschrieben bereits am Montag in Washington eine entsprechende Erklärung, wie das Bundesarbeitsministerium unserer Zeitung nun mitteilte.

Durch ihr gemeinsames Engagement wollten beide Länder auch künftig die Arbeitsbedingungen in ärmeren Produktionsländern verbessern, hieß es. „In einer globalen Wirtschaft endet die Verantwortung der Industriestaaten für gute Arbeit nicht an nationalen Grenzen“, sagte Heil laut Auskunft des Ministeriums. „Auf unseren Märkten werden Produkte verkauft, die unter schlimmsten Arbeitsbedingungen hergestellt werden, darunter Kinder- und Zwangsarbeit.“

Beim Treffen der Minister ging es auch um Strafzölle auf Auto-Importe

Auf der Agenda stand beim Minister-Treffen in Washington ein weiteres Thema: Die US-Strafzölle auf europäische Autoimporte. Zuletzt drohte US-Präsident Donald Trump mit Sonderzöllen von 25 Prozent. Das könnte alleine den VW-Konzern bis zu 2,5 Milliarden Euro kosten, hatte VW-Chef Herbert Diess kürzlich gesagt.

Das Bundesarbeitsministerium wollte sich auf Anfrage zu den Strafzöllen nicht äußern. Der Peiner Heil selbst ist noch in den USA, trifft sich in Detroit mit Vertretern der US-Autoindustrie und der Gewerkschaft United Auto Workers. Auch bei diesem Treffen soll es um die drohenden Strafzölle gehen.

Vor seiner US-Reise kündigte Heil gegenüber unserer Zeitung an, die Wogen glätten zu wollen. „Wir sollten uns nicht wechselseitig in die Knie schießen“, sagte er.

Heil versprach, sich vehement für die Interessen der deutschen Autobauer einzusetzen. „Ich werde kein Blatt vor den Mund nehmen.“ Für Deutschland sei Protektionismus keine Antwort auf die Globalisierung.