Blick nach Berlin. Christina Lohner über den Sonderfonds des Bundes für die Kinderbetreuung.

Niedersachsen bekommt vom Bund 51 Millionen Euro mehr für den Kita-Ausbau. Das Kabinett hat gestern den Sonderfonds für Krippen und Kindertagesstätten um insgesamt 550 Millionen auf eine Milliarde Euro aufgestockt.

Die niedersächsische Landesregierung möchte das Geld in neue Plätze investieren und durch Küchen, Krippenhygiene und Anpassungen für die Inklusion die Betreuungsqualität verbessern. Das teilte ein Sprecher des Kultusministeriums auf Anfrage mit.

Die Landesregierung begrüße ausdrücklich, „dass der Bund den hohen Wert der frühkindlichen Bildung anerkennt“. Die zusätzliche Förderung für 2016 bis 2018 soll insbesondere in die Qualität der Betreuung fließen. Zum ersten Mal dürfen die Kommunen damit die Ausstattung für Gesundheit, Inklusion und Ganztagsbetreuung finanzieren, beispielsweise Sporträume oder einen barrierefreien Ausbau. Das Familienministerium setzt damit auf die Ganztagsbetreuung. „Dabei sind uns mehr Plätze allein nicht genug, wir wollen mehr qualitativ gute Plätze“, sagte Ministerin Manuela Schwesig (SPD).

Niedersachsen hat mit der geplanten dritten Betreuungskraft für Krippengruppen in Sachen Qualität bereits vorgelegt. „Wir gehen davon aus, dass das Maßnahmenbündel der Landesregierung zu deutlichen Qualitätsverbesserungen in der frühkindlichen Bildung führen wird“, so der Sprecher des Kultusministeriums. Die 550 Millionen Euro werden entsprechend der jeweiligen Anzahl der Kinder unter drei Jahren auf die Länder verteilt. Darüber hinaus beteiligt sich der Bund 2017 und 2018 mit je 100 Millionen Euro mehr an den Betriebskosten zusätzlicher Plätze. Hiermit soll unter anderem die Sprachförderung unterstützt werden – nach Meinung des niedersächsischen Kultusministeriums ein wichtiger Beitrag für mehr Chancengerechtigkeit. Seit einem Jahr haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag ihrer Kinder. Im MDR gab Schwesig zu, dass die Qualität in den Kitas in den vergangenen Jahren zu kurz gekommen sei. Im November wolle sie mit den Ländern, Kommunen und freien Trägern darüber sprechen, auch zu Personalzuschüssen.